Prag - Die tschechische Polizei prüft, ob der amerikanische Anwalt Ed Fagan, der österreichische Umweltschützer im Kampf gegen das südböhmische Atomkraftwerk Temelin vertritt, die Straftat "Verbreitung falscher alarmierender Nachricht" begangen hat. Im Visier sind Fagans Aussagen, in denen er das Atomkraftwerk als gefährlich bezeichnet hat, berichteten die tschechischen Medien am heutigen Freitag. Der Sprecher des AKW Temelin, Milan Nebesar, erklärte dazu, weder der Tschechische Energiekonzern (CEZ) noch die Organisation "Südböhmische Väter", die sich für die Inbetriebnahme Temelins einsetzt, hätten die Strafanzeige eingereicht. Nebesar wurde, wie er selbst bestätigte, von der Polizei im südböhmischen Tyn nad Vltavou zu einer Einvernahme in dieser Sache vorgeladen. Die Zeitungen berichteten weiters, dass ein in Prag lebender Mann die Strafanzeige eingereicht habe. Ihm habe die Aussage Fagans "Ich bin hier, weil Temelin gefährlich ist" nicht gefallen. Dies soll der US-Anwalt im März dieses Jahres anlässlich seines Besuches in Temelin gesagt haben. Fagan ist auch in österreichischen Angelegenheiten, wie Klagen im Gefolge des Kaprun-Unglücks, aktiv geworden. (APA)