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Grand-Prix bedroht
Staatliches Fernsehen droht mit Grand-Prix-Absage und Einstellung des Sendebetriebs
Das estnische staatliche Fernsehen (ETV) hat in einem Finanzstreit mit der Regierung
gedroht, die Ausrichtungsrechte am nächsten Grand-Prix-Schlagerwettbewerb
zurückzugeben. Dies berichteten estnische Zeitungen am Mittwoch. Das estnische
Sänger-Duo Tanel Padar und Dave Benton hatte am 12. Mai die europäische
Schlagerkrone in das baltische Land geholt und damit nationale Euphorie ausgelöst.
Die estnische Regierung bewilligte nun bei einer Kabinettssitzung anstatt der von ETV
gewünschten Staatsgarantien in Höhe von 45 Millionen estnischer Kronen (2,88 Mill.
Euro/39,6 Mill. S) nur 35 Millionen Kronen. Daraufhin erklärte ETV-Intendant Aare Urm,
man werde zum 24. Juni den Sendebetrieb einstellen. Gleichzeitig könnten so
gegenüber der Eurovision nicht wie geplant bis zum 29. Mai Garantien für die
Ausrichtung des Grand Prix abgegeben werden. Den Regeln zufolge bedeute dies die
Rückgabe der Austragungsrechte, sagte Urm.
Regierungssprecher Priit Pöiklik wiederholte, dass Estland "definitiv den Grand Prix
ausrichten möchte". Die derzeitigen Kalkulationen von Seiten ETVs enthielten aber
noch keine Angaben über Einnahmen aus Ticketverkäufen, Merchandising und
Reklamegeldern, sagte er. Pöiklik zeigte sich optimistisch, dass ein Kompromiss
gefunden werde. ETV solle in jedem Fall bei der Eurovision den Willen zur
Organisation anmelden. (APA)