Ludwigshafen - Der Deutsche Ärztetag lehnt die Forschung mit embryonalen Stammzellen ab. Die Versammlung in Ludwigshafen sprach sich am Mittwoch gegen eine Liberalisierung des Embryonenschutzgesetzes aus. Auch der Import von Stammzellen aus dem Ausland sei nicht akzeptabel, heißt es in einem Entschließungsantrag, der mit großer Mehrheit verabschiedet wurde. Klar wandte sich der Ärztetag auch gegen aktive Sterbehilfe. Der Ärztetag forderte den Gesetzgeber zudem auf, die unklare Rechtslage bei der Präimplantationsdiagnostik zu beseitigen. Die 250 Delegierten des Ärzteparlaments bezogen damit eine Gegenposition zur Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), die auf eine Änderung der Gesetzgebung zielt und langfristig die Herstellung embryonalen Stammzellen auch in Deutschland zulassen will. Forscher wollen aus den noch nicht spezialisierten Zellen Gewebe für die Heilung schwerer Krankheiten züchten. Ein Entschließungsantrag über die so genannte Präimplantationsdiagnostik (PID) dokumentiert nur die ethischen Konflikte ärztlicher Entscheidungen bei diesem Thema. Der Ärztetag sprach sich nicht klar für oder gegen die Methode aus, die es ermöglicht, nach einer künstlichen Befruchtung den Embryo vor dem Einsetzen in den Mutterleib auf genetische Defekte zu testen. "Die Ärzteschaft appelliert dringend an den Gesetzgeber, eine Klärung der Rechtslage herbeizuführen", hieß es am Mittwoch. Deutlich war auch die Ablehnung der Sterbehilfe. "Aktive Sterbehilfe ist das vorsätzliche Töten von Menschen. Das steht in krassem Widerspruch zum ärztlichen Auftrag, das Leben zu schützen", hieß es beim Ärztetag. (APA/dpa)