Wien - Rechtzeitig vor Ferienbeginn hat der ÖAMTC gemeinsam mit seinem deutschen Schwesterclub ADAC und dem spanischen Automobilclub RACE Autofähren im Mittelmeer auf ihre Sicherheit überprüft. Das "durchwachsene" Ergebnis: Nur zwei der 22 Schiffe bekamen die Note "sehr gut", sieben weitere "gut". Bei zehn Fähren ist die Sicherheit gerade ausreichend, für drei gab es ein "Mangelhaft". Bewertet wurden die allgemeine Sicherheit, Sicherheitsinformationen, die Konstruktion, der Brandschutz, die Rettungsmittel, die Funkausrüstung und das Sicherheitsmanagement. Basis der Tests waren die internationale Seerechtskonvention SOLAS (Safety of Life at Sea) und die EU-Bestimmungen. "Sehr gut" für "Blue Star 1" und "Carthage" Mit "sehr gut" schnitten nur die "Blue Star 1", die seit dem Vorjahr auf der Route von Ancona nach Patras unterwegs ist, und die "Carthage" ab, die seit 1999 zwischen Genua und Tunis verkehrt. Am anderen Ende der Skala landeten die "Kraljica Mira" (Split - Ancona) sowie zwei spanische Fähren, die "Ciudad de Salamanca" von Barcelona nach Mallorca und die "Arlequin Rio" von Ibiza nach Formentera. Modernste Rettungstechnik versagt, wenn die Mannschaft nicht trainiert ist ÖAMTC-Testleiter Willy Matzke forderte im Zusammenhang mit den Tests regelmäßige Notfallübungen. Auch die modernste Rettungstechnik versage, wenn die Mannschaft nicht trainiert ist. Hier gab es die schwersten Mängel. Auf der griechischen Fähre "Aptera" (Piräus - Heraklion/Kreta) etwa dauerte die Notwasserung eines Rettungsbootes 20 Minuten, was im Ernstfall tödlich ausgehen könnte. "Als Passagier sollte man die Rettungswesten kontrollieren, sie vor allem Kindern anprobieren und sich die Fluchtwege genau einprägen. In der Panik ist fremde Hilfe ziemlich unsicher", rät Matzke. Österreicher gehören laut einer Studie zu den häufigsten Fährenbenutzern Europas. 76 Prozent waren demnach schon einmal mit einer Fähre unterwegs, in Deutschland sind es nur 56 Prozent, in England nur 31 Prozent. Für Österreicher haben die Mittelmeer-Fähren enorme Bedeutung, und Ancona ist hier einer der wichtigsten Häfen, da die Stadt bequem über die Autobahn erreichbar ist. Aber auch Fährverbindungen in der griechischen Inselwelt werden von Österreichern bevorzugt benutzt. (APA)