Bregenz/Konstanz - Im Sommer 1999 waren Vorarlberg und der Bodensee von einem Jahrhunderthochwasser betroffen. Weil der Rhein damals riesige Mengen an Sediment in das Alemannische Meer gespült hat, sind im Gemeindegebiet von Fußach (Bezirk Bregenz) vor dem linken Rheindamm zwei neue Sandinseln entstanden. Diese wurden von der Internationalen Rheinregulierung mittlerweile befestigt und naturnah gestaltet. Für Besucher sind die Vogelreservate gesperrt, erinnerte die Internationale Bodenseekonferenz (IBK), Konstanz, am Mittwoch in einer Aussendung. Der "Alpenrhein" lagert durchschnittlich pro Jahr im Bodensee-Mündungsbereich zweieinhalb bis drei Millionen Kubikmeter Feststoffe ab. Im Hochwasserjahr 1999 waren die Einträge mit rund zehn Millionen Kubikmeter Sand und Kies nahezu fünf Mal so intensiv wie in einem Normaljahr. Als sichtbare Folge sind die beiden Inseln bei Fußach entstanden, die von vielen, teils exotischen Vögeln aufgesucht werden. seit über 100 Jahren wird Fluss zwischen der Feldkirch und Bodensee reguliert Die Internationale Rheinregulierung hatte laut Bauleiter Uwe Bergmeister aus Lustenau ohnehin geplant, im Zuge der Regulierungsarbeiten im Rheindelta eine Ruhestätte für die insbesondere im Frühling und Herbst zahlreichen Zugvögel zu schaffen. Die Internationale Rheinregulierung ist seit über 100 Jahren damit befasst, den Fluss zwischen der Illmündung bei Feldkirch und Bodensee zu regulieren. Regelmäßig Seegrundaufnahmen Seit 1911 werden auch regelmäßig Seegrundaufnahmen gemacht. Die jüngste Aufnahme hat laut Bergmeister eine deutliche Zunahme der Sandfrachten vor der Mündung ergeben. Ohne Vorstreckung der beiden Rheindämme würde die Fußacher und die Harder Bucht verlanden und die Bregenzer Bucht langsam vom übrigen See abgeschnitten. In absehbarer Zeit wird der bereits drei Kilometer in den Bodensee reichende Rheindamm weiter verlängert und im Endausbau etwa fünf Kilometer lang sein. An der Stelle fällt das Gelände unter Wasser steil ab. Begleitend werden im Einvernehmen mit den Ufergemeinden umfangreiche ökologische Maßnahmen durchgeführt, um das Landschaftsbild im Rheindelta weiter zu verbessern, die Rheinmündung mit dem Hinterland zu verbinden und bessere Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen zu schaffen. "Das Seeufer will man so lange wie möglich in dem Zustand erhalten, wie es heute ist," so Bergmeister. "Nur mit der Rheinvorstreckung kann man das erreichen und damit auch die Verlandung der Buchten verhindern." (APA)