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Wien - Als wenig dramatisch schätzen die Analysten heimischer Banken die Auswirkungen des Scheiterns zur Aufstockung der Anteile an der Kärntner Kelag durch den Verbund ein. Es sei zwar eine österreichische Lösung wieder einmal gescheitert, die Zukunft des Verbundes werde aber nicht großteils von dieser Entscheidung abhängen, sagte Klara Szekffy von der Raiffeisen Zentralbank (RZB). Bei der Kelag, an der Verbund und der deutsche RWE-Konzern nun zu je rund einem Drittel beteiligt sein werden, dürften RWE und Verbund eine gemeinsame Basis für Entscheidungen auf die Beine bringen, so die RZB-Analystin. Kelag hätte sehr gut zum Verbund gepasst Die Kelag hätte sehr gut zum Verbund gepasst, vor allem im Hinblick auf einen Zugang zu Endkunden und als Achse nach Italien, wo sich der Verbund über sein Joint-Venture an der Privatisierung des Enel-Konzerns beteiligt, so Georg Waldner von der Erste Bank. Der Verbund müsse sich nun nach neuen Möglichkeiten umsehen, wobei die Finanzierung aus dem Verkauf der EVN-Aktien kommen könnte, sofern die Mittel nicht zur Schuldentilgung verwendet werden. Eine Variante könnten weitere Vertriebskooperationen analog zu jener mit Raiffeisen sein. Die RWE habe in Österreich eine offene Tür gesucht und diese mit der Kelag gefunden, meinen die Analysten in der CA IB. Auf den Verbund werde sich der Deal kaum auswirken. Kaum Reaktionen gab es auch am Markt: Die Verbund-Aktie notierte zu Mittag mit 113 Euro um 0,87 Prozent tiefer. (APA)