Washington - Eine knappe Mehrheit der Amerikaner hat Verständnis für den Parteiaustritt des liberalen republikanischen Senators James Jeffords, der den Demokraten erstmals seit 1994 wieder die Mehrheit im Senat beschert. Das ergab eine am Freitag veröffentlichte Gallup-Umfrage im Auftrag der Zeitschrift "USA Today" und des Fernsehsenders CNN. 50 Prozent der Befragten stimmten demnach mit Jeffords überein, dass die Republikanische Partei zu konservativ geworden sei. 43 Prozent glaubten, dass die Mehrheitsverschiebung gut für das Land sei, 35 hielten es für schlecht. Präsident George W. Bush hatte nach dem Parteiaustritt erklärt, er respektiere die Entscheidung, halte aber Jeffords Begründung für falsch. Seine Partei sei in der Steuer- und Erziehungspolitik auf dem richtigen Kurs, und seine Verteidigungspolitik sei die beste Chance für einen Frieden. Probleme mit konservativem Kurs Der liberale Republikaner Jeffords hatte seine Entscheidung damit begründet, dass er die konservative Politik der Republikaner nicht länger mittragen könne. Er habe bereits viele Probleme mit dem Kurs gehabt und sehe weitere Schwierigkeiten voraus. Dazu gehörten die geplante Raketenabwehr sowie die Umwelt- und Erziehungspolitik. Mit dem Austritt des Senators verfügen die Demokraten nun über eine Mehrheit von 50 zu 49 Sitzen im Senat und stellen den Vorsitz in allen Ausschüssen. Für Bush wird es damit deutlich schwerer, seine politischen Ziele durchzusetzen. So können die Demokraten Gesetzesvorhaben schon im Senat im Frühstadium blockieren. (APA/dpa)