Wien - Die ausgebombten Libro-Aktien konnten am Mittwoch das negative Terrain verlassen und stiegen um 6,56 Prozent auf 4,06 Euro (2.620 Stück). Die Libro hat am Dienstag ihre rasante Talfahrt an der Wiener Börse beschleunigt und mit einem Minus von 20,13 Prozent auf dem Rekordtief von 3,81 Euro geschlossen. Es war dies der größte tägliche Kursrückgang seit der Börseneinführung. Gegenüber dem Emissionskurs von 29 Euro entspricht das einem Minus von rund 87 Prozent. Von ihren ehemaligen Höchstständen bei 67 Euro hat die Aktie damit bereits rund 94 Prozent eingebüßt. Impulse von der geplanten Kapitalerhöhung erwartet Wesentliche Impulse erwartet Erste Bank-Analyst Günther Artner nun von der geplanten Kapitalerhöhung von Libro. Solange der Liquiditätszufluss nicht gesichert ist, schwebe die Gefahr der Insolvenz über dem Unternehmen. Jedenfalls dürfte der Anteil für die Altaktionäre aber bei einer Kapitalerhöhung verwässert werden. Angesichts des unsicheren Ausblicks erwartet Artner in den nächsten zwei bis drei Wochen weiterhin einen sehr volatilen und spekulativen Kursverlauf. Ein Einstieg auf dem jetzigen Niveau sei aber nur für sehr "abgebrühte Anleger" zu empfehlen. Artner rät vor einem Engagement bei Libro-Aktien erst abzuwarten. Der negative Nachrichtenfluss zum Unternehmen müsse erst durchbrochen werden, damit sich die Aktie nachhaltigen erholen kann. Die Restrukturierungspläne wie etwa der Rückzug aus dem Deutschland-Geschäft seien generell positiv zu sehen. "Besser ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende", kommentierte Artner den Rückzug aus Deutschland. Die Ergebnisse müssten aber erst zeigen, dass die Restrukturierungsmaßnahmen Früchte tragen. Erst wenn ein bis zwei Quartalsergebnisse die Markterwartungen übertreffen, dürfte das Vertrauen der Investoren zurückkehren. (APA)