Mailand - Das Finale der Lautsprecher haben die Bayern schon gewonnen, ob das am Mittwoch auf dem Feld des Mailänder San Siro gegen Valencia auch so sein wird, bleibt abzuwarten. Egal ob Ottmar Hitzfeld, Oliver Kahn, Boris Becker, Michael Schumacher, Rudi Völler, Uwe Seeler Gerhard Schröder oder sogar Pele. Der vielfache Ex-Trainer Jupp Heynckes ortet einen Hauptvorteil der Münchner gegenüber anderen Mannschaften: "Sie sind psychisch unheimlich stabil, haben viel Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten und können die Big Points in den entscheidenden Spielen machen." Andere Menschen sprechen auch von Glück.Fresser Kahn Das zieht sich wie ein roter Faden durch die Klubgeschichte, auch wenn es Barcelona 1999 gegeben hat. Erst wieder in der Bundesliga-Meisterschaft vorexerziert mit den entscheidenden Toren in den Schlussminuten in Leverkusen, gegen Kaiserslautern und vor allem in Hamburg. Trotz des Gewinns des 17. deutschen Meistertitels ist die Mannschaft heiß auf weitere Erfolge. "Wir sind richtig gefräßig auf Titel geworden", sagte Oliver Kahn, der Oberehrgeizige. Und für Kapitän Stefan Effenberg, der noch keinen internationalen Titel gewann, "ist dieser Pott wichtiger als alles andere". Es wäre ja der erste dieser Größenordnung für die Münchner seit 25 Jahren. "Mit kühlem Kopf und brennendem Herzen" Mit so viel Selbstbewusstsein und Siegeswillen kann der Gegner verbal nicht ganz mithalten. Immerhin meinte Klub-Präsident Pedro Cortes "wir haben vor den Bayern keine Angst". Kily Gonzalez fordert sich und seine Kollegen auf, "mit kühlem Kopf und brennendem Herzen" zu spielen. Für Hector Cuper hätten die Bayern dank ihres dramatischen und erfolgreichen Meisterfinales einen psychologischen Vorteil. Doch der 45-jährige Argentinier möchte sich unbedingt mit dem Titel der Titel aus Valencia verabschieden. "Das wäre die Krönung einer erfolgreichen Saison. Da will man so ein wichtiges Match unbedingt gewinnen. Nichts anderes zählt", so Cuper, dessen Sicherheitsfußball die "Aficionados" lange aufgebracht hatte. Bestbesetzungen Mit Ausnahme des verletzten Jeremies haben die Bayern alle Mann an Bord, Valencia hat sogar keinen einzigen Ausfall zu beklagen. Der Sieger kassiert umgerechnet 84 Millionen Schilling, der Verlierer immerhin auch noch 50 Millionen. Jeder Bayer-Akteur darf bei einem Triumph mit 2,8 Millionen rechnen, der Gegner wird wohl auch nicht kleinlicher sein. Das San Siro ist zum dritten Mal Schauplatz eines Meisterfinales. 1970 gewann Feyenoord dort unter Ernst Happel und mit Franz Hasil dank des 2:1 gegen Celtic den Meistercup. (APA/red)