Bild nicht mehr verfügbar.

Foto:Archiv
Wien - Der Goldpreis ist in den letzten Tagen überraschend nach oben ausgebrochen und hat am Montag Nachmittag beim Londoner Goldfixing mit 291,25 Dollar je Feinunze ein neues Jahreshoch erzielt. Heimische Goldexperten sehen in den neu aufgekommenen Inflationsängsten und den Zinssenkungen den Hauptgrund und Auslöser für den Aufschwung. Dieser dürfe aber nicht überbewertet werden, sagte der Goldexperte der Raiffeisen Zentralbank (RZB), Valentin Hofstätter, zur APA. Die Goldrally werde nur vorübergehend und nicht von langer Dauer sein, fundamental habe sich nämlich nichts geändert. Er würde auch keinem Investor raten, jetzt physisches Gold zu kaufen. Wenn jemand schon in Gold veranlagen wolle, sollte er eher in Goldminenaktien investieren. Im Vergleich zum Anstieg des Goldpreises von etwa 260 auf 290 Dollar, also gut 10 Prozent, habe man mit Aktien von Goldminenkonglomeraten 30 bis 50 Prozent machen können. Für einen Einstieg sei es somit aber jetzt auch dort schon zu spät. Hofstätter rät deshalb, ein günstigeres Kursniveau der Goldminenaktien abzuwarten. "Anfälle von Stärke" Auch in der Vergangenheit habe es beim Goldpreis durchaus immer wieder "Anfälle von Stärke" gegeben, so Monika Rosen vom Bank Austria Asset Management. In diesem Zusammenhang spiele dass so genannte "Short Covering" eine Rolle, bei dem sich Anleger, die Gold leerverkauft hatten, wieder eindecken müssten, weil plötzlich der Preis zu steigen beginne. Auch Hofstätter sieht in den Leerverkäufen eine Gefahr. Auch würden Nationalbanken nach wie vor Gold verkaufen. Laut Bank Austria gibt es bei einem Goldpreis von 290 Dollar "jede Menge Verkäufer", sodass eine Nachfrage über dieses Niveau hinaus zumindest erschwert werde. Heute, Dienstag, beim Vormittagsfixing in London ist der Preis für die Feinunze Gold auch wieder auf 282,75 Dollar zurück gegangen. "Trotzdem sollte man die Tatsache, dass sowohl Öl als auch Gold im Moment nicht gerade Schwächesignale aussenden, nicht ganz übersehen", meint Rosen. (APA)