Gleich in ihrem Geleitwort kennen die Autoren der "unverzichtbaren Orientierungshilfe für alle, die in einer Welt der postmodernen Beliebigkeit endlich wissen wollen, was wirklich los ist" (Scheuba/Haipl) keine Gnade: "Die Beschränkung auf die hunderttausend Wichtigsten mag manchem hart oder gar willkürlich erscheinen", bekennen sie. Vielleicht wäre auch eine Selbstbeschränkung auf jene Prominenten angebracht gewesen, zu denen Scheuba und Haipl wirklich witzige Bemerkungen eingefallen sind. Das hätte das Büchlein zwar um einiges dünner gemacht, aber uns Erkenntnisse wie "Zu Rainhard Fendrich fällt uns nichts ein", "Andreas Jäger ist nicht lustig", "Steinböck und Rudle sind wirklich sehr nette Leute", "Rrrrülps" (zu Hannes Kartnig) und eine Anzahl zwar etwas wortreicherer, aber inhaltlich ähnlich dürftiger Eintragungen erspart.
Who is Who
Wo das Autorenduo jedoch auf bessere Einfälle zurückgreifen kann, dort liest es sich manchmal sehr böse, manchmal sehr witzig und manchmal auch beides. Dann enthüllen sie die harte Kindheit der Außenministerin Benita Ferrero-Waldner, beweisen, dass man den Jugendbuchautor Thomas Brezina am besten mit seinen eigenen Waffen schlägt oder versteigen sich bei der Enthüllung des wahren Ichs von Andre Heller in wunderbare poetische Höhen. So entsteht schließlich ein Who is Who von Wolfgang Ambros bis Helmut Zilk, an dem man nur eines wirklich vermißt: die bis zum Erscheinen der zweiten Auflage verbindlich festgelegte Reihenfolge der Wichtigkeit der Beschriebenen. Denn ohne wirkliches Ranking fühlt man sich doch ein wenig orientierungslos.
(APA)