Wien/Salzburg/Innsbruck - Die gefürchtete Blechschlange zeigte in den vergangenen Tagen wieder einmal vor allem in Westösterreich ihr hässliches Antlitz. Die feiertagsbedingte Reisewelle erreichte bereits Mittwochabend ihren ersten Höhepunkt: In Salzburg kam es auf der Tauernautobahn A10 in Fahrtrichtung Villach wegen Verkehrsüberlastung zu einem 50 Kilometer langen Stau. Donnerstagfrüh schließlich ging nichts mehr. Nach mehren Unfällen musste die Tauernautobahn zwischen Zederhaus und Flachauwinkel gesperrt werden. Bei den Karambolagen wurden zwei Personen verletzt. Auch auf der A13, der Brennerautobahn in Tirol, zeichnete sich bereits am Morgen des Feiertages Christi Himmelfahrt ein Verkehrschaos ab. Weil es schlimmer nicht mehr werden konnte, gaben die Autofahrerklubs zu Mittag bekannt, dass nun wohl der Höhepunkt der Reisewelle gen Süden erreicht sein müsse: Stillstand über 12.000 Meter vor dem Helbersbergtunnel auf der Tauernautobahn und 18.000 Meter vor dem Tauerntunnel. Der Geduldsfaden auf der Brennerautobahn vor einer Baustelle bei Gries maß 13 Kilometer. Erhebliche Verzögerungen gab es auch auf der A2, Südautobahn, in Richtung Graz beim Knoten Guntramsdorf in Niederösterreich. Auf der Linzer Autobahn A25 ereignete sich ein Unfall, bei dem eine 28-jährige Ungarin schwer verletzt wurde. Sie war mit ihrem Vater nach Deutschland unterwegs, als der 53-Jährige beim Knoten Wels die Kontrolle über seinen Kleinbus verlor. Das Fahrzeug geriet ins Schleudern und kam von der Straße ab. Es stürzte über eine Böschung und blieb schließlich im Graben liegen. Der Lenker wurde leicht verletzt. Er und seine Tochter wollten wahrscheinlich zu Verwandten fahren. Für spätestens Sonntag, wenn die meisten Urlauber wieder heimwollen, werden die nächsten stundenlangen Stehzeiten auf heimischen Autobahnen erwartet. (red/DER STANDARD, Print,25.5.2001)