Wien - Die Immobilienwirtschaft konnte sich im Vorjahr über mehr Verkäufe und eine starke Nachfrage freuen. Die Preise entwickeln sich aber unterschiedlich.

"In nahezu allen Bereichen, egal ob Miete oder Eigentum, Büro oder Wohnung, stagnieren die Preise in schlechten Lagen. Die Preise in guten Lagen hingegen steigen", sagte Gerhard Steller, Innungsmeister der Immobilien- und Vermögenstreuhänder bei der Vorstellung des "Immobilienpreisspiegels 2001" am Montag. Steller ortet in diesem Zusammenhang einen Trend "weg von der Quantität hin zur Qualität", wobei in den Ballungszentren die Preise stärker steigen würden als in ländlichen Regionen.

Der konkrete Vergleich zum Jahr 1999 sei aber unseriös, da der Preisspiegel erstmals Auswertungen auf Bezirksebene statt wie bisher nur die Landeshauptstädte beinhalte. Eine genaue Bewertung könne daher erst im kommenden Jahr erfolgen. Einzelne Tendenzen ließen sich aber dennoch herauslesen.

Singlewohnungen wären sehr begehrt, wobei die Einzelkämpfer der Bevölkerung die kleinen Gar¸connièren eher meiden und rund 60 Quadratmeter große Wohnungen bevorzugen. Auch die Zeit der Stadtflucht sei vorbei. "Viele Menschen sind vom täglichen Verkehrsinfarkt entnervt und wollen sich in der Früh nicht mehr durch den Stau an ihren Arbeitsplatz zu quälen. Die Leute möchten dort arbeiten, wo sie wohnen", sagt Steller.

Gleichzeitig fordert Steller steuerliche Entlastung beim Ausbau von Dachböden, wodurch allein in Wien 10.000 neue Wohnungen entstehen würden. (ee, D ER S TANDARD , Print-Ausgabe, 22. 5. 2001)