Wien - "Ich gratuliere Michael Haneke und seinem Team zu dieser herausragenden Auszeichnung. Sein triumphaler Erfolg ist eine Ermutigung für die österreichische Filmwirtschaft." So reagierte Kunststaatssekretär Franz Morak in einer Aussendung auf die Auszeichnungen für "Die Klavierspielerin" in Cannes. Die Entscheidung, an Haneke den Grand Prix der Jury zu vergeben zeige in beeindruckender Weise, dass österreichische Filme sehr wohl im internationalen Wettbewerb konkurrenzfähig sein könnten, wenn die Stoffe für den europäischen Markt entwickelt würden und eine entsprechend attraktive Besetzung aufwiesen, so Morak. Morak: "Den europäischen Filmmarkt im Wettbewerb zu den USA stärken" Morak nimmt derzeit an einem informellen Kulturministerrat in Schweden teil, wo auch Filmförderungsfragen auf der Tagesordnung stehen: "Das Bemühen der Filmförderpolitik, künstlerische als auch fürs Publikum attraktive Koproduktionen vermehrt zu fördern, um sich in der europäischen Filmlandschaft zu positionieren, ist der richtige Weg. Ich unterstütze daher auch innerhalb der EU vehement die Initiative von Kommissarin Reding, den europäischen Filmmarkt im Wettbewerb zu den USA zu stärken." Erfolg soll ermutigen, den richtigen Weg für Finanzierung und Investition einzuschlagen Wiens neuer Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny freute sich am Rande einer Pressekonferenz zur "Langen Nacht der Museen" über den "ganz tollen Erfolg vor allem für Michael Haneke, die Schauspieler und den Produzenten. Es ist auch in aller Bescheidenheit ein Erfolg für den österreichischen Film. Jeder weiß, mit welchen Schwierigkeiten der Weg bis dorthin verbunden war." - "Aus dem Erfolg muss man lernen", so Mailath-Pokorny, "Wir stehen derzeit an einer Weggabelung, was die Filmförderung und den österreichischen Film angeht. Dieser Erfolg soll ermutigen, den richtigen Weg einzuschlagen, Finanzierung und Investitionen zu sichern." Mailath-Pokorny: "Wir warten auf den Bund" Mailath erinnerte bei dieser Gelegenheit den Bund an seine Finanzierungsaufgaben: "Wien hat einen großen Teil der öffentlichen Förderung zum Haneke-Film beigesteuert. Man muss den ORF auch in Zukunft so stellen, dass er weiter fördern kann. Auch die längst fälligen Bundesmittel müssen kommen. Ich lade den Bund noch einmal zu einem Gespräch mit der Filmwirtschaft und der Stadt Wien ein. Vor zwei Wochen habe ich Kunststaatssekretär Franz Morak einen diesbezüglichen Brief geschickt, aber noch keine Antwort erhalten. Wir sind für jedes Gespräch offen. Wien ist bereit, der ORF ist bereit, wir warten auf den Bund". Weis: "Auch in einem kleinen Land..." Generalintendant Gerhard Weis gratulierte im Namen der Geschäftsführung des ORF, der sich an den Gesamtkosten des Filmes von - laut ORF - 73 Millionen Schilling mit zehn Millionen beteiligte (von ÖFI und WFF kamen jeweils elf Millionen): "Dies ist der größte Erfolg aller Zeiten für einen österreichischen Film bei den Filmfestspielen in Cannes. Michael Haneke und sein österreichischer Produzent Veit Heiduschka (WEGA Film) haben bewiesen, dass man auch in einem kleinen Land mit Engagement und Talent Großes erreichen kann. Ich freue mich mit allen Beteiligten und natürlich auch für den ORF", so Weis in einer Aussendung. (APA)