Le Mans - Im vierten Rennen der Saison musste sich Valentino Rossi in der 500 ccm-Motorrad-WM am Sonntag das erste Mal geschlagen geben. Denn in Le Mans dominierten diesmal die Yamahas, Max Biaggi sorgte mit seinem Sieg vor Carlos Checa für die erste Saisonniederlage Rossis. Besser als Rossi machte es der Japaner Daijiro Katoh, der in der Viertelliterklasse den vierten Saison-Erfolg einfuhr. In der Achtelliterklasse sorgte Manuel Poggiali aus San Marino für den ersten Gilera-Sieg seit 45 Jahren. Biaggi kehrte damit nach seinem Erfolg im Abschlussrennen der vergangenen Saison auf die Erfolgsstraße zurück - und das in seinem genau 50. Rennen in der Halbliterklasse. Er hatte seine Überlegenheit bereits im Training angedeutet, im Rennen vermochten ihn auch zwei kleine Ausritte nicht zu stoppen. Überraschender kam da schon der zweite Platz seines spanischen Teamkollegen Checa, der Rossi auf Distanz hielt. Der hatte seine Chancen auf einen neuerlichen Sieg schon beim Start verspielt, er fiel vom dritten auf den neunten Platz zurück, mehr als der Sprung aufs Podest war da nicht mehr drinnen. "Im Hinblick auf die Gesamtwertung bin ich aber trotzdem zufrieden" meinte der Jungstar, der seine Führung in der WM-Wertung auf 34 Punkte ausbaute. Trotz eines Blitzstarts wurde Titelverteidiger Kenny Roberts auf der Suzuki abermals nur Sechster. Katoh schreibt Geschichte In der Viertelliterklasse vermochte nur Tetsuya Harada mit dem Tempo von Katoh Schritt zu halten. Bis zur vorletzten Kurve lag er sogar in Führung, musste sich am Ende aber trotzdem zum dritten Mal in dieser Saison mit Platz zwei hinter dem Dominator zufrieden geben. Katoh behielt zum vierten Mal in diesem Jahr die Oberhand und schaffte damit ein Kunststück, das in der 250er-Klasse zum letzten Mal dem Briten Mike Hailwood im Jahr 1966 gelungen war - der hatte damals sogar die ersten acht Saisonrennen gewonnen. Am spannendsten verlief die Prüfung in der Kategorie bis 125 ccm, in der sich Poggiali nach einem packenden Dreikampf gegen den Italiener Mirko Giansanti und den Spanier Toni Elias durchsetzte. Poggiali bescherte der Motorrad-Marke Gilera in der Achtelliter-Klasse den erst zweiten Sieg in der Geschichte. Den bisher einzigen hatte vor 45 Jahren in Deutschland der Italiener Romolo Ferri eingefahren. Gilera ist in der Straßen-WM heuer erstmals seit 1993 wieder dabei. Nicht in den Kampf um die Spitzenplätze konnten die beiden WM-Führenden eingreifen. Der Japaner Masao Azuma wurde nur Achter, verteidigte aber dennoch seine Leaderposition erfolgreich. (APA/SIZ) 500 ccm (28 Runden = 120,54 km): 1. Max Biaggi (ITA) Yamaha 46:59,346 (153,916 km/h) - 2. Carlos Checa (ESP) Yamaha + 3,266 Sek. - 3. Valentino Rossi (ITA) Honda + 4,830 - 4. Norifumi Abe (JPN) Yamaha + 14,561 - 5. Alex Criville (ESP) Honda + 14,977 - 6. Kenny Roberts (USA) Suzuki + 23,180 - 7. Loris Capirossi (ITA) Honda + 29,597. WM-Stand (nach 4 von 16 Rennen): 1. Rossi 91 Punkte - 2. Abe 57 - 3. Biaggi 54 - 4. Capirossi 45 - 5. Criville 44 - 6. Nakano 42 - 7. Roberts 37. 250 ccm: 1. Daijiro Katoh (JPN) Honda 44:29,546 Min. (150,942 km/h) - 2. Tetsuya Harada (JPN) Aprilia + 0,204 Sek. - 3. Marco Melandri (ITA) Aprilia 13,599 - 4. Emilio Alzamora (ESP) Honda 16,813 - 5. Fonsi Nieto (ESP) Aprilia 18,429 - 6. Roberto Locatelli (ITA) Aprilia 29,025 WM-Stand nach 4 von 16 Rennen: 1. Katoh 100 Punkte - 2. Harada 76 - 3. Melandri 62 - 4. Locatelli 125 ccm (24 Runden = 103,320 km): 1. Manuel Poggiali (SMR) Gilera 43:33,372 Minuten (142,326 km/h) - 2. Mirko Giansanti (ITA) Honda 43:33,590 - 3. Toni Elias (ESP) Honda 43:33,670 - 4. Gino Borsoi (ITA) Aprilia 43:33,887 - 5. Lucio Cechinello (ITA) Aprilia 43:34,341 - 6. Arnaud Vincent (FRA) Honda 43:40,729; 7. Noboru Ueda (JPN) Honda 43:41,312 - 8. Masao Azuma (JPN) Honda 43:41,836 WM-Stand nach vier von 16 Rennen: 1. Azuma 64 Punkte - 2. Poggiali 56 - 3. Borsoi 55 - 4. Youichi Ui (JPN) Derbi 50 - 5. Cecchinello 41 - 6. Ueda 38