Moskau - Das Hochwasser im Osten Sibiriens hat nun auch die Regionalhauptstadt Jakutsk erreicht. In fieberhafter Arbeit verstärkten Einsatzhelfer die Dämme entlang der Ufer der Lena. Am frühen Montagmorgen traf der Scheitelpunkt der Flutwelle in der 200.000-Einwohner-Stadt ein. Das eiskalte Wasser, auf dem meterdicke Eisbrocken trieben, stieg um rund fünf Zentimeter pro Stunde. Erste Bewohner in gefährdeten Gebieten wurden bereits am Sonntag in Sicherheit gebracht. Kampfflugzeuge vom Typ SU-24 warfen am Sonntag Bomben über Stellen ab, an denen aufgetürmte Eisschollen das Wasser stauten. Die Regierung erwog auch den Einsatz von Sprengstoff, um die Eisbarrieren zu zerstören. Unterdessen warfen Hubschrauber im Hochwassergebiet Lebensmittel und Hilfgüter für die Bevölkerung ab. Die Lena hatte bereits am Freitag in der Stadt Lensk 5.000 Häuser überflutet, Straßen zerstört und Strom- und Telefonverbindungen lahm gelegt. Ein Frau kam beim Verlassen der Stadt ums Leben, als ihr Boot von einem Eisblock gerammt wurde und kenterte. (APA/AP)