Wien - Erstmals seit einigen Jahren ist in der Sparkassengruppe in Österreich im Jahr 2000 der Personalstand wieder gestiegen. Ende 2000 beschäftigte die österreichische s-Gruppe 15.212 Mitarbeiter, wobei der Zuwachs gegenüber 1999 mit 270 Beschäftigten oder 1,8 Prozent sehr moderat ausfiel. Dies stellt der Sparkassenverband im Jahresbericht fest, der beim morgen, Montag, beginnenden Sparkassentag 2001 in Pörtschach vorgelegt wird. Die zusätzlichen Leute wurden ausschließlich in den Bundesländersparkassen aufgenommen. 175 Mitarbeiter wanderten durch den Verkauf der steirischen Erste Bank-Filialen von der Ersten zur Steiermärkischen. Leicht rückläufig war die Filialzahl, die im Sektor bundesweit von 1.492 auf 1.467 sank. Der gesamte österreichische Kreditapparat betrieb Ende des Vorjahres 5.479 (5.527) Bankstellen. Durch die geringe Reduktion der Zweigstellenanzahl hat sich die - in Österreich im international Vergleich hohe - Bankstellendichte kaum verändert. Sie lag im Jahr 2000 österreichweit bei 1.479 Einwohnern pro Bankstelle (1999: 1.462), wobei Wien mit 2.354 und das Burgenland mit 999 Einwohnern pro Filiale die Extremwerte aufwiesen. "Auf zu neuen Ufern, On land - on line" lautet das Motto der diesjährigen Sparkassentagung (21. bis 23. Mai). Neben neuen Vertriebswegen (Internetbanking), Kapitalvorschriften (Basel II) und Aufsichtsgesetzen (FMA) ist auch die zuletzt kräftige internationale Expansion des Spitzeninstituts Erste Bank und das Geschäft im Osten Schwerpunktthema. Thema werden zudem die künftige Wohnbaustrategie (s-Bausparkasse) und ein "Garantiefonds" sein. Die österreichische Sparkassengruppe - bestehend aus der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG und 66 Bundesländer-Sparkassen - die Bank Austria-Gruppe ist wiewohl Sparkasse in der s-Gruppenbilanz nicht dabei - hat im Geschäftsjahr 2000 die Bilanzsumme um 12,4 Prozent auf 1.268 Mrd. S (92,1 Mrd. Euro) erhöht. Das waren 16,4 Prozent des Geschäftsvolumens der österreichischen Kreditwirtschaft. Das Betriebsergebnis der Sparkassengruppe stieg im Jahr 2000 um 17,8 Prozent auf 10,4 Mrd. S. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) lag mit fast 6 Mrd. S um 43 Prozent über dem Wert von 1999. Die Cost-Income-Ratio sank gegenüber 1999 von 70 auf 67 Prozent, mittelfristig sollen 60 Prozent erreicht werden. Freilich differieren diese Quoten zwischen den einzelnen Kassen, die Brandbreite liegt zwischen 45 und 83 Prozent. Rund die Hälfte aller Sparkassen liegt laut Verband aber schon unter 65 Prozent. Zum Jahresbeginn 2001 gab es in Österreich 43 Gemeindesparkassen (einschließlich Bank Austria) und 25 Vereinssparkassen bzw. als solche gegründete Kassen. 26 Sparkassen firmieren bereits als Sparkassen-AG. 15 Institute hatten bis Ende 2000 ihre Anteilsverwaltunsgsparkasse in eine Stiftung umgewandelt. (APA)