Für Ernst Dokupil sind Einsparungen beim derzeitgen Stand unumgänglich

Foto: Rapid
Wien - Schon eine Runde vor Schluss sind die Würfel im Titel- und Abstiegskampf in der Fußball-max.Bundesliga gefallen, nur das Rennen um den dritten UEFA-Cup-Platz zwischen Sturm Graz und dem GAK ist noch offen. Während sich Tirol im Freudenrausch befand, ist bei Verfolger Rapid Wien nach der enttäuschenden Nullnummer im Happel-Stadion gegen Salzburg endgültig Ernüchterung eingekehrt. "Ich weiß, der Zweite ist gleichzeitig der erste Verlierer. Aber man muss die Leistung der Tiroler anerkennen, sie sind verdient Meister geworden", meinte Sportmanager Ernst Dokupil nach dem Spiel gegen die Mozartstädter, in dem "il genio" Dejan Savicevic seine Abschiedsvorstellung in Grün-Weiß gab. Obwohl der Rekordmeister damit weiterhin auf den ersten Titel seit 1996 warten muss, strich Dokupil auch das Positive hervor. "Der zweite Platz ist nicht schlecht, denn immerhin haben wir mit Sturm und Austria zwei Mannschaften hinter uns gelassen, die weit mehr investiert haben", erklärte Dokupil. Trotzdem gab der 54-Jährige einen düsteren Ausblick auf die grün-weiße Zukunft. "Wir müssen wesentliche Einsparungen machen, nach dem Abgang von Dejan ist eine neue Nummer zehn beim derzeitigen Stand ausgeschlossen", erklärte Dokupil und skizzierte die Folgen der Hütteldorfer Finanz-Probleme. "Es wird sehr schwer, dieses Level in der kommenden Saison zu halten." Hiden als einziger Neuzugang Savicevic und Wetl werden den Verein sicher verlassen, Dowe dürfte folgen und auch mit Hatz kam es noch zu keiner Einigung über eine Vertragsverlängerung. Als bisher einziger fixer Neuzugang kommt Markus Hiden von Ried, die restlichen freien Plätze im Kader sollen mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs aufgefüllt werden. "Ich habe schon oft mit einer jungen Mannschaft erfolgreich gearbeitet und hoffe, dass es jetzt wieder so sein wird", sagte der Sportmanager. Den Abgang von Savicevic bedauert Dokupil. "Er sorgt natürlich für die Highlights im Spiel, aber wir haben schon oft bewiesen, dass es auch ohne ihn geht." Dennoch habe es beim zweijährigen Gastspiel des Montenegriners auch Schattenseiten gegeben. "Er hat uns zwar einige Punkte gebracht, aber uns bei mehreren wichtigen Spielen gefehlt", meinte Dokupil und klagte über die mangelnde Bereitschaft des 34-Jährigen, in die Führungsrolle zu schlüpfen. "Er war nicht der, der die Spieler mitgerissen oder Stimmung gemacht hat, sondern eher ein introvertierter Einzelgänger." Savicevic tut Abschied weh Der Angesprochene war laut eigenen Angaben traurig über das Ende seines Gastspiels in Hütteldorf. "Jeder Abschied tut weh. Ich wurde von den Spielern sehr gut aufgenommen. Schade, dass ich mit Rapid nicht Meister wurde", erklärte Savicevic. Er wisse nicht, ob er weiter dem runden Leder nachjagen werde, aber eines sei fix. "In Österreich spiele ich sicher nicht mehr." Savicevic wird beim letzten Meisterschaftsspiel am Donnerstag bei Sturm Graz nicht mehr für Genieblitze sorgen. Auch wenn es für Rapid im Gegensatz zu Vastic und Co. um nichts mehr geht, will Dokupil nicht das Schlachtopfer für die Champions-League-Helden spielen. Wir werden mit der gleichen Einstellung nach Graz fahren, mit der die Salzburger nach Wien gekommen sind", kündigte "Dok" an. Rapid will den Kampf um einen Platz im Europacup nicht negativ beeinflussen. Kein Schicksalspiel für Sturm Denn während Rapid den zweiten Platz sicher hat und damit fix im internationalen Geschäft vertreten ist, muss Sturm noch um die UEFA-Cup-Teilnahme bangen. Von einem "Schicksalsspiel" will Sturm-Coach Osim dennoch nichts wissen, es sei lediglich "eine wichtige Partie". Der GAK hingegen hat nach dem dritten zu-null-Sieg in Folge (2:0 über eine desolate Austria) Lunte gerochen und könnte mit einem Erfolg in Salzburg und einem gleichzeitigen Punkte-Verlust von Sturm noch Rang drei erreichen. Bei einer Niederlage des Stadtrivalen würde der Gregoritsch-Truppe schon ein Remis reichen. "Das war heute unser bestes Spiel in dieser Saison", schwärmte Werner Gregoritsch, und auch Neo-GAK-Präsident Rudi Roth war voll des Lobes für seine Spieler. "Ich bedanke mich bei der Mannschaft, das war Fußball mit Herz." Weit weniger euphorisch war die Stimmung naturgemäß im Lager der Austria. "Es ist Zeit, dass die Saison zu Ende geht. Die Mannschaft macht Fehler, die sie sonst nicht macht", erklärte Sportdirektor Arie Haan. Nach nur zwei Punkten aus jüngsten fünf Spielen steht bald der nächste Umbau der Mannschaft an. In Bregenz gab es ein torloses Remis mit zwei Siegern. "Wir sind überglücklich, haben geschafft, was keiner für möglich gehalten hatte", freute sich Admira-Coach Hans Krankl über den Klassenerhalt. (APA)