Salzburg - Der Österreichische Hotelier Wilfried Holleis, Eigentümer des Grand Hotels und des Salzburger Hofs in Zell am See (Pinzgau), ist in Istrien erfolgreich unterwegs. Holleis nennt seit 1995 auch die Hotelinsel Katarina vor Rovinj sein Eigen (zu 50,1 Prozent; Kaufpreis: 25 Millionen Schilling). Im Vorjahr eröffnete der studierte Betriebswirt dort ein Vier-Sterne-Hotel mit 350 Betten, mit dem er besonders um Erholung suchende Familien aus dem deutschsprachigen Raum wirbt, wie anlässlich einer Pressefahrt erklärt wurde. Insel, von österreichischem Exzentriker in Oleander- und Pinien-Paradies verwandelt Der Kaufpreis floss in umfassende, siebeneinhalb Monate dauernde Renovierungsarbeiten auf der 200 Meter vor der Altstadt von Rovinj gelegenen Insel, die der österreichische Exzentriker Graf Milewski vor etwa 100 Jahren in ein Oleander- und Pinien-Paradies verwandelt hatte. Die nunmehr mondäne Anlage lässt vergessen, dass dort zu Titos Zeiten Plattenbauten dominierten. Das neoklassizistische Schloss ist heute umgeben von eleganten vierstöckigen Wohnhäusern. Alle 61 Doppelzimmer, 44 Familienappartements, elf Appartements sowie beide Suiten haben Meerblick und Balkon, Loggia oder Terrasse. Eine gepflegte Gartenanlage umsäumt Restaurant und beheizten Pool, nebenan wächst ein steirischer Chardonnay, am Weg zum etwas abgelegenen ehemaligen Kloster. Der Naturpark lädt zum Spazieren oder Joggen ein, kleine Kies- und Felsbuchten zum Baden. Geschäftsführer Holleis plant bereits weitere Zubauten: Die Poolanlage soll vergrößert und ein kleines Villengebäude mit 40 Juniorsuiten gebaut werden, eventuell auch ein zweiter Tennisplatz und ein Weinkeller. Auf die Insel mit abgetakeltesm Oldtimer-Schiffchen Größtes Manko ist das je nach Saison tagsüber halbstündlich oder stündlich verkehrende "Shuttle-Boot" zum Festland - ein stinkendes, abgetakeltes Oldtimer-Schiffchen. Freilich lässt sich Ersatz einfach fordern, aber schwer durchsetzen: Bestehende Fährlizenzen müssen respektiert werden, die örtliche Bürokratie erlaubte keinen hoteleigenen Fährbetrieb -Beispiel dafür, dass es ausländischen Investoren in Kroatien nicht gerade leicht haben. Dabei profitiert Istrien unmittelbar von derartigem finanziellem Engagement: Nicht nur etwa 60 Arbeitsplätze hat Holleis geschaffen, er hat auch die meisten Sach- und Dienstleistungen für die Renovierung von Firmen aus der Region zugekauft. Wirtschaftliche und touristische Aufbruchstimmung in Istrien sind allerorts spürbar: Das Nächtigungsplus auf der Halbinsel betrug im vergangenen Jahr 32 Prozent (gesamt: rund 14,7 Millionen Nächtigungen), zahllose Werbetafeln säumen die Straßen, allerorts wird renoviert, und langsam modernisiert sich die Fahrzeugflotte. Nach der Krise in den neunziger Jahren geht es auf der kroatischen Adria-Halbinsel wieder aufwärts. (APA)