Hamburg - Die Nachwirkungen von Rinderwahn sowie Maul- und Klauenseuche, aber auch der hohe Dollarkurs lassen die Preise für Schuhe und Ledererzeugnisse in Deutschland weiter steigen. Der Deutsche Lederverband rechnet mit einer Verteuerung der entsprechenden Produkte um bis zu 30 Prozent, wie sein Sprecher Hans Kloos "Bild am Sonntag" erkläerte. Preissteigerung bereits in den nächsten Wochen Eine Preissteigerung in dieser Höhe sei für Schuhe bereits in den nächsten Wochen und Monaten zu erwarten, sagte er. Nach Recherchen der Zeitung sind die Produkte des Schuhherstellers Lloyd bereits um sieben Prozent teurer geworden, die des Einzelhändlers Görtz sogar um zehn Prozent. Auch das Versandhaus Quelle wird seine Preise für Lederwaren nach den Worten von Unternehmenssprecher Erich Jeske erhöhen. Die Verteuerung betrifft zudem auch Ledermöbel. Laut Dirk-Uwe Klaas vom Verband der deutschen Möbelindustrie hat sich der Rohstoffpreis wegen fehlender Kuhhäute in Europa zum Teil verdoppelt. "Am Jahresende werden Leder-Sitzgruppen um bis zu 17 Prozent mehr kosten als Mitte 2000", kündigte er an. Die Verknappung geht vor allem auf die Keulung von Rindern wegen BSE und der Maul- und Klauenseuche, aber auch den massiven Rückgang der Viehhaltung zurück. "Wenn durch BSE und MKS weniger Fleisch gegessen wird, steht auch weniger Leder zur Verfügung. In Großbritannien ist der Ledermarkt völlig zusammengebrochen", erklärte der Geschäftsführer beim Verband der Deutschen Lederindustrie, Thomas Schröer.