Wien - Für die österreichische Stahlindustrie war 2000 ein "starkes Jahr" mit guter Mengenkonjunktur und Preisentwicklung. Bei Rohstahl stieg die Produktion um 9,7 Prozent auf 5,7 Millionen Tonnen, bei Roheisen lag der Ausstoß mit 4,3 Millionen Tonnen um 10,3 Prozent höher. Der gesamte innerösterreichische Stahlverbrauch betrug im vergangenen Jahr 4,3 Millionen Tonnen (plus 16,1 Prozent). Auch für heuer rechnet der der Vorsteher des Fachverbands Bergbau-Stahl, VA Stahl-Chef Peter Strahammer, mit einem "ähnlich guten Ergebnis", obwohl der internationale Stahlmarkt wegen des sich verlangsamenden globalen Wirtschaftswachstums nun sichtbar unter Druck stehe. Wie Strahammer am Freitag vor Journalisten erklärte, seien die heimischen Stahlfirmen (vor allem VA Stahl und Böhler-Uddeholm) bei höherwertigen Stahlspezialitäten gut positioniert und hätten daher auch eine hohe Kundenbindung. Das mache sie als Nischenanbieter im Gegensatz zu Stahlproduzenten, die im Commodity-Bereich tätig sind, weniger anfällig für die in der Branche sonst typischen zyklischen Schwankungen. "Relativ zufrieden stellende" Entwicklung Für Europa sieht der VA Stahl-Chef eine "relativ zufrieden stellende" Entwicklung des Stahlsektors im laufenden Jahr, für Asien sei dagegen von einer "eher schwachen Konjunktur" auszugehen. Das gelte auch für die USA, dort werde der Stahlverbrauch heuer geringer als im Vorjahr ausfallen. Strahammer erwähnte in diesem Zusammenhang, dass zirka ein Drittel der US-Stahlerzeuger bereits behördlich veranlasst habe, Barrieren in Form von Schutzzöllen gegen Billigimporte aus Zentraleuropa (vor allem aus Serbien) zu errichten. Österreichische Firmen seien von den Schutzzollverfahren jedoch nicht betroffen, so Strahammer. Stahlerzeugung und- verbrauch nimmt global zu Weltweit kletterte die Stahlerzeugung im vergangenen Jahr um 7,1 Prozent auf 843 Millionen Tonnen zu, der Stahlverbrauch nahm 5,8 Prozent zu. Strahammer sprach angesichts dieser Zahlen von einem "exzellenten Stahljahr". Im EU-Raum wuchs der Ausstoß von Rohstahl um 5,3 Prozent auf 163,2 Millionen Tonnen, wobei Irland mit 11,9 Prozent, Griechenland (11,0 Prozent) und Deutschland (10,3 Prozent) die stärksten Steigerungen hatten. Rückläufig war die Entwicklung vor allem in Großbritannien (7 Prozent) und den Niederlanden (minus 6,7 Prozent). Größter Stahlproduzent war auch im Vorjahr China mit einem Produktionsausstoß von 127,2 Millionen Tonnen (plus 2,7 Prozent). Japan konnte mit einem Produktionsplus von rund 13 Prozent auf 106,4 Millionen Tonnen den zweiten Platz von den USA (plus 4,2 Prozent auf 101,5 Millionen Tonnen) zurückerobern. In den GUS-Staaten stieg die Stahlproduktion um 14,4 Prozent auf 98,6 Millionen Tonnen, auch die übrigen osteuropäischen Staaten hätten im vergangenen Jahr durchwegs Zuwächse erzielt. Die 14 Stahl erzeugenden Mitgliedsbetriebe des Fachverbands Bergbau-Stahl beschäftigten im vergangenen Jahr insgesamt 11.692 Mitarbeiter (minus 2 Prozent). (APA)