Geschlechterpolitik
"Väterkarenz braucht staatliche Förderung"
Katholische Frauenbewegung Österreichs beklagt mangelnde Unterstützung
Gesetzliche Regelungen zur Förderung der Väterkarenz sind für die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Österreichs, Margit Hauft, derzeit
unverzichtbar. "Der Entwurf zur Kindergeldregelung ist dabei nur ein sehr kleiner Schritt, denn die Rahmenbedingungen, wie Kündigungsschutz für die volle
Dauer der Karenzzeit oder Recht auf Teilzeitarbeit, fehlen." Wünschenswert ist nach Ansicht der kfbö-Vorsitzenden eine Halbierung der Kinderbetreuungszeit
zwischen Mutter und Vater, weil dadurch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie am besten ermöglicht wird. Außerdem muss es Sonderregelungen für
Alleinerziehende geben.
Im Gegensatz zum Geschäftsführer des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF), Helmuth Schattovits, der bei einer Pressekonferenz
des Katholischen Familienverbandes Österreichs am Donnerstag jede Einmischung des Staates in die Aufteilung der Kinderbetreuungszeit
ablehnte, fordert Hauft gesetzliche Regelungen zur Aufwertung und Förderung der Väterkarenz. "Kinderbetreuung ist nicht nur eine Pflicht, sondern auch
eine Chance für beide Elternteile. Sie bietet Männern die Möglichkeit, eine enge Beziehung zu ihrem Kind aufzubauen und ermöglicht ihnen völlig neue
Lebenserfahrungen. Solange die Wirtschaft Väter daran hindert, ihrer Pflicht nachzukommen, und solange die Gesellschaft Väterkarenz nicht als
selbstverständliche Handlung anerkennt, sind Lenkungs- und Unterstützungsmaßnahmen durch den Staat notwendig, um Gleichberechtigung für Männer und
Frauen in der Kinderbetreuung zu ermöglichen", betont die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung.
(red)