Alle Mobilfunk-Betreiber bieten mittlerweile GPRS an, einen Dienst, der schnelles Versenden von Daten, Dokumenten und Bildern verspricht. Auch die ersten Geräte kommen auf den Markt. "Der Standard" hat sie sich angesehen und liefert einen Überblick über die Produkte einiger Hersteller. Dabei zeigt sich, dass aus der Verschmelzung von Handy, Organizer, Radio und Fotoapparat interessante, sehr auf Zielgruppen orientierte neue Produkte entstehen. UMTS-Vorstufe GPRS, das für General Packet Radio Service steht, wird nur als Vorstufe zu dem noch schnelleren UMTS (Universal Mobile Telephone System) gesehen. Trotzdem macht der Kauf eines GPRS-fähigen Gerätes - vor allem Handys und Pocket PC - durchaus Sinn: UMTS wird erst ab 2002 starten und ab 2003 ein Massengeschäft werden, wird jedenfalls prognostiziert. Zeit genug also, sich mit einem GPRS-fähigen Gerät einen Vorgeschmack auf kommende Zeiten zu holen. Ericsson kommt mit dem "CommuniCam" auf den Markt, einer mobilen Kamera, die an GSM-Telefone angesteckt werden kann. Mit dem 25 Gramm schweren Gerät lassen sich Bilder schießen und über das Mobiltelefon dann an eine E-Mail-Adresse versenden. Die Communicam funktioniert mit allen Ericsson-Mobiltelefonen mit eingebautem Modem wie dem R320s, R520m und T39m. Die kleine Kamera hat eine Auflösung von 352 mal 288 Pixel mit einer Farbtiefe von 24 Bit, was für nicht professionelle Fotografie ausreicht. Das Gerät soll vor dem Sommer in Österreich auf den Markt kommen. Der Preis ist noch offen. Trium Der japanische Konzern Mitsubishi hat bereits drei GPRS-Produkte unter dem Markennamen Trium entwickelt: den Trium Mondo, ein PDA-Handy (Personal Digital Assistant), das rund 920 EURO/ 12.660 S kosten wird und ab Spätsommer in Österreich erhältlich sein soll. Des weiteren zwei GSM/GPRS-fähige Handys, die bis Jahresende den Käufermarkt erreichen werden. Mit dem Mondo kann man telefonieren, Radio oder MP3-Musik hören, elektronische Bücher lesen oder ihn als Pocket-PC mit Microsoft-Software verwenden. Zwei weitere Geräte, Trium Sirius und Eclipse, sollen im Herbst auf den Markt kommen. Das Motorola V66 soll demnächst verfügbar sein und gehört bereits zur zweiten Generation von Motorola-GPRS-Endgeräten. Das V66 ist ein Handy mit Tri-Band-Technologie, GPRS-Technik und WAP-Zugang. Es wird rund 509 EURO/7000 S kosten. Von der Wiener Firma Tel.Me entwickelt wurde der T911, genannt "Skyscraper". Das Handy hat ein extra großes Display, so dass es auch als Organizer umfunktioniert werden kann und zahlreiche Spiele enthält. Das GPRS-fähige Handy soll 363 EURO, also knapp 5000 Schilling kosten. (Johanna Ruzicka/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.5.2001)