Wer leuchtende Augen und wehmütiges Lächeln bei erfolgreichen Männern der Computerbranche studieren will, dem sei ab morgen, Freitag, ein Besuch im Wiener WUK empfohlen: Der "electronic kindergarten" (18. bis 26. 5.) erweckt legendäre Computer und Videospielkonsolen der 80er Jahre wie den Commodore C-64, den Amiga, diverse Ataris und Tricotronics zu neuem, piepsendem Leben, bietet neben "PacMan" und "Space Invaders" einen "Tron"-Wettkampf (20. 5.) und im Schikaneder-Kino ein "Geek Classic Festival of the 80ies": Nostalgisches aus den Anfängen des Computerzeitalters, als ein blauer Bildschirm am C-64 noch Zeichen eines laufenden, nicht eines abgestürzten Computers war. Brotkasten "Home-Computer" hießen die Brotkasten- oder Schachtel-förmigen Geräte mit ihren schwammigen Tastaturen, Speichergrößen von "64" bezogen sich auf Kilobyte, nicht Megabyte, und Disketten waren groß und "floppy". Der Charme der Geräte und der Spielwitz von Klassikern wie den "Infocom"-Textadventures verfolgt die Computerbranche jedoch bis heute. Die Chance zum Ausprobieren, Spielen und Erleben des 80er-Feelings bietet die Ausstellung im WUK bei Schülerführungen auch den jüngeren Computerfreaks. Vor dem "Tron"-Wettkampf, bei dem die jüngeren in dem vom gleichnamigen Disney-Film bekannten Spiel wohl keine Chance haben werden, gibt es eine Schau über den "state of the art" der Computer-Demos. Geek Classic Erinnerungen (nicht nur an verblichene Computer) wird auch das "Geek Classic Festival of the 80ies" im Schikaneder-Kino (19. bis 25. 5., Filme um 18:00 und 20:00 Uhr) hervorrufen: Unter anderem "War Games", "Brainstorm" und ein "Best of Star Wars Fan Films" (mit von enthusiastischen Fans gestalteten Parodien und Fortsetzungen von "Star Wars") zeigen die Film-Bildung der Computer-Freaks. Aber auch von der wissenschaftlichen Seite wird sich dem Phänomen genähert: Das Symposion "Computer Aussault" (25. 5.) und der Workshop "Interactive Narrativity" (26. 5.) verbinden Nostalgie, Spiel und Theorie; Vorträge von internationalen Gäste und Diskussionsrunden stehen auf dem Programm. Ein Zuckerl gibt es für die (seelenlosen) High-Tech-Geräte der Gegenwart: Eine CD-ROM bietet (neben der Möglichkeit zu umfassender Reflexion des "electronic kindergartens") auch lauffähige Spieleklassiker. Beim stilgerechten Finale im "Geek Club" im Schikaneder (26. 5.) sorgen "TJs" (Tape Jockeys) mit Ghettoblastern und Kassetten für den Hörgenuss der nostalgischen Art.(APA)