Salzburg - Nach der Brandkatastrophe im Stollen der Kitzsteinhornbahn vom November vergangenen Jahres wurde den vom Unglück schwer getroffenen Kaprunern "jede mögliche Hilfe" zugesagt. Auch von der Bundesregierung. Der Klubobmann der SPÖ im Salzburger Landtag, Walter Thaler, hat jetzt nachgerechnet, was der Bund von den versprochenen 20 Millionen Schilling (1,45 Mio. Euro) bisher tatsächlich gezahlt hat: Laut Thaler seien nur 3,7 Millionen (268.000 Euro) für die Fremdenverkehrswerbung angekommen. Der große Brocken sei in die Österreich-Werbung geflossen. Besonders ärgert Thaler, selbst lange Bürgermeister der Nachbargemeinde Zell am See, ein Schreiben von Kanzler Wolfgang Schüssel, der die Unterstützung des Bundes für die in Kaprun für 2002 geplanten Welttourismusspiele auf drei Jahre strecken wolle. Damit sei die Veranstaltung nicht durchführbar, da die Gemeinde nichts vorfinanzieren könne. Im Budget des Ortes fehlten die Dividende der Gletscherbahn ebenso wie die Einnahmen aus den Gästenächtigungen, die diesen Winter um 20 Prozent zurückgegangen seien. (neu) (DER STANDARD, Printausgabe, 16.5.2001)