Washington - Wegen des wachsenden Einflusses Chinas und Indiens hat eine von der US-Luftwaffe in Auftrag gegebene Studie Präsident George Bush eine Neuausrichtung der US-Militärpolitik in Asien empfohlen. In dem von der Forschungsgesellschaft RAND erarbeiteten Bericht wird vorgeschlagen, die US-Insel Guam zum wichtigsten regionalen Militärstützpunkt auszubauen und womöglich neue Stützpunkte in Oman und Vietnam zu errichten. Weiters wird in dem am Dienstag bekannt gewordenen Bericht empfohlen, die bilateralen Sicherheitsbündnisse in Asien auszuweiten, um eine "umfassende Partnerschaft" mit Ländern aufzubauen, deren Militär bei regionalen Krisen gemeinsam auftreten könne. Der Bericht "Die USA und Asien" stand unter Federführung des RAND-Wissenschafters Zalmay Khalizad, der mittlerweile in Bushs nationalen Sicherheitsrat berufen worden ist. Die RAND-Gesellschaft wurde 1946 als Forschungseinrichtung von der US-Luftwaffe gegründet. "Situation in Asien zunehmend in Fluss " Unter Hinweis auf den zunehmenden Einfluss Chinas und Indiens, die mögliche Wiedervereinigung Koreas und zahlreiche regionale Grenzkonflikte kommen die Experten zu dem Schluss, dass die politisch-militärische Situation in Asien zunehmend in Fluss geraten sei. "Selbst wenn die koreanische Bedrohung anhält, ändert sich der Rest Asiens in einer Weise, die Anpassungen der US-Militärstrategie und der militärischen Einstellungen als Teil einer integrierten regionalen Strategie erforderlich zu machen scheint", heißt es in dem Bericht. Im Fall einer Vereinigung der beiden koreanischen Staaten würde der Druck auf die USA zunehmen, ihre Stützpunkte in Südkorea und Japan zu schließen, und die Spannungen zwischen Korea und Japan womöglich noch wachsen. Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte dazu, der Bericht werde neben anderen bei den Beratungen über die nationale Sicherheit berücksichtigt werden. Verteidigungsminister Donald Rumsfeld hatte bereits angedeutet, dass er eine umfassende Änderung der Militärstrategie plane und vermehrtes Augenmerk auf Asien lege. (APA)