St. Pölten - Im Krankenhaus Korneuburg wurde bekanntgegeben, dass die erste anonyme Geburt stattgefunden hat. Laut Prokop soll ab 1. Juli - neben Korneuburg - eine anonyme Geburt auch in folgenden Krankenhäusern möglich sein: Mödling, St. Pölten, Amstetten, Tulln, Zwettl, Mistelbach, Krems und Wiener Neustadt. "Ich freue mich, dass wir in Niederösterreich Vorreiter in der anonymen Geburt sind", erklärte Prokop, die für 20. Juni eine Fachenquete mit internationalen Experten zum Thema ankündigte. Unterstützung von Müttern Gesundheitsreferentin LHStv. Heidemaria Onodi (S) bezeichnete die Möglichkeit der anonymen Geburt und Installierung von Babyklappen als sinnvoll. Es gehe um Unterstützung und entsprechende medizinische Betreuung von Mutter und Kind. "Angst, Verlassenheit, einfach nicht mehr weiter zu wissen - dass sind für Mütter schon oft die Ursachen für Kurzschlussreaktionen gewesen, die bei einem entsprechenden Angebot und einer begleitenden Betreuung vermieden hätten werden können." Den Verantwortungsträgern und dem Personal im Krankenhaus Korneuburg sei für deren Engagement zu danken. Onodi erklärte weiters, der verstärkten Information und Aufklärung vor allem junger Mädchen und Frauen breiten Raum widmen zu wollen, um derartigen Krisensituationen vorzubeugen. In der Sitzung des NÖ Landtages wird am Donnerstag auf Antrag von LHStv. Liese Prokop (V) ein Initiativantrag zum niederösterreichischen Krankenanstaltengesetz eingebracht. Damit seien auf Landesebene alle juristischen Voraussetzungen für die Durchführung einer anonymen Geburt gegeben, erläutert die NÖ Landeskorrespondenz. Weiters wird geregelt, dass das Land als Träger der Jugendwohlfahrt die Kosten der anonymen Geburt übernimmt. (APA)