Wien - Die Besetzung der Telekom-Geschäftsführung in der
neuen Telekom-Regulierungsbehörde RTR (Rundfunk- und Telekom
Regulierungs-GmbH) kommt in die heiße Phase. In den nächsten zwei
Wochen soll die Entscheidung über den neuen Telekom-Regulator fallen,
hieß es im Infrastrukturministerium. Als Favorit wird
in der Branche nun Heinz Otruba gehandelt, der Geschäftsführer der
früheren Regulierungsbehörde Telekom Control, die nun in die RTR
eingebracht wurde.
"Ich habe mich
beworben und dadurch mein Interesse an dem Posten bekräftigt", sagte
Otruba am Mittwoch. Der karenzierte WU-Professor, der
seit September 1997 die Telekom Control GmbH leitete und während
seiner Tätigkeit in der Branche immer wieder heftig kritisiert wurde,
hatte Branchengerüchten zufolge noch vor ein paar Wochen kaum
Chancen, Geschäftsführer für Telekommunikation in der RTR zu werden.
Kandidatenmangel
Nun scheint sich das Blatt - aus Mangel an anderen kompetenten
Kandidaten, wie es in Telekom-Kreisen heißt - gewendet zu haben.
Otruba, der bis Ende Mai zum interimistischen RTR-Chef bestellt
worden war, wurde 1997 ein Fünf-Jahres-Vertrag ausgestellt, der noch
bis 2002 läuft. Nun werde überlegt, Otruba bis Vertragsende arbeiten
zu lassen und nach Ablauf dieser Frist per Headhunter einen
Nachfolger zu suchen, heißt es in der Branche.
Für den Telekom Regulator-Chefposten haben sich insgesamt acht
Kandidaten beworben. Relativ gute Chancen werden auch Bernhard
Wiesinger - zuvor bei max.mobil, Priority Telecom und MCI Worldcom
tätig - sowie dem Juristen Michael Sprinzl - derzeit bei One tätig -
eingeräumt. Im Hearing nicht so gut abgeschnitten hat laut
Brancheninsidern der Leiter des Institutes "Telekommunikation,
Information und Medien" an der Donauuniversität Krems, Johann
Günther, der ursprünglich angeblich Favorit von Ministerin Monika
Forstinger gewesen sein soll. (APA)