Wien - Mit harscher Kritik an der Postenbesetzungspolitik der Regierung hat sich am Mittwoch SP-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures zu Wort gemeldet. Wörtlich sprach sie vom Versuch einer "Feudalisierung". Eine kleine Gruppe rund um FP-Industriesprecher Thomas Prinzhorn werde "bedient", erklärte Bures bei einer Pressekonferenz. Zu bedenken gab sie zudem, dass durch diverse vorzeitige Ablösen auch hohe Abschlags- und Abfertigungszahlungen fällig würden, während auf der anderen Seite ein "sozialer Kahlschlag" durchgeführt werde. Wie Bures ausführte, müssten alleine für die Ansprüche von Ex-Tyrolean-Chef Fritz Feitl und die scheidenden AUA-Vorstände Herbert Bammer und Mario Rehulka offenbar knapp 100 Mill. S (7,27 Mill. Euro) aufgebracht werden. Das sei es der Regierung aber offenbar wert, damit sie ihren "brutalen Feldzug" fortsetzen könne. Arbeiten bis 65... Belustigt zeigte sich die Bundesgeschäftsführerin darüber, dass die Ablöse des AUA-Vorstands-Duos u.a. mit einer Verjüngung des Gremiums begründet wurde. Bammer und Rehulka seien eigentlich erst 60 bzw. 59, und der Bundeskanzler fordere doch, dass jedermann bis zum gesetzlichen Pensionsalter von 65 arbeiten solle. Insgesamt konstatierte Bures ein "brutales Austauschprogramm", bei dem auf Qualität keine Rücksicht genommen werde. Worum es der Regierung gehe, sei nicht Entpolitisierung, vielmehr sollten "Günstlingen des Prinzhorn-Clans" mit Posten bedacht werden. (APA)