Kunst
Skulptur in Österreich nach 1945
Im "Kulturpark" Augarten
Wien - Ein wesentlicher Schritt zum "Kulturpark" Augarten (mit Porzellanmanufaktur,
Sängerknaben, Filmarchiv und Kino unter Sternen) ist mit der Neugestaltung der
Atelierräume und des Wohnhauses des Bildhauers Gustinus Ambrosi zum "Atelier
Augarten" als Zentrum für zeitgenössische Kunst der Österreichischen Galerie
Belvedere getan worden. Zeitgemäße Ausstellungshalle
Der in den fünfziger Jahren von Architekt Georg Lippert entworfene Baukomplex mit
dem Wohnhaus des Künstlers, dem Atelier, dem Gustinus Ambrosi-Museum und dem
Pförtnerhaus wurde komplett saniert. Architektin Susanne Zottl hat unter Erhaltung
eines (denkmalgeschützten) Architekturbeispiels der fünfziger Jahre das Atelier zur
zeitgemäßen Ausstellungshalle gestaltet, einen neue einladende Eingangssituation
geschaffen.
Das Wohnhaus des Künstlers wurde in ein Cafe (mit Gartenterrasse) umgestaltet,
eine neue Künstlerwohnung wird Artists in Residence beherbergen, Büroraum für die
Kuratoren bietet das Torwächterhaus, und mit dem technisch nachgerüsteten
Atelierhaus steht eine moderne Halle für Wechselausstellungen zur Verfügung.
Saniert wurde auch der Garten, der als Skulpturengarten ausgebaut wird. Fast 50
Millionen Schilling Kosten wurden für die Neugestaltung des Gebäudekomplexes
(über 12.000 Kubikmeter Rauminhalt) aufgewendet.
Objekte
Der Skulptur in Österreich nach 1945 ist auch die Eröffnungsausstellung im neu
gestalteten Atelierhaus gewidmet. "Objekte" ist der Titel der vom 16. Mai bis 16.
September zugänglichen Ausstellung, womit der Tatsache Rechnung getragen wird,
dass sich das skulpturale Schaffen während der zweiten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts grundlegend geändert hat.
Den Streifzug durch das raumplastische Schaffen nach 1945 hat Kurator Thomas
Trummer vier Themen zugeordnet, die in der Schau als getrennte Räume
durchwandert werden können. "Der Kalte Krieg" ist das Motto der Eingangshalle mit
Arbeiten u.a. von Alfred Hrdlicka, Kiki Kogelnik, Franz West und Marko Lulic. "König
Ödipus" stellt Fritz Wotruba ins Zentrum und spannt den Bogen von Hans Hollein über
Bruno Gironcoli zu Valie Export, Thomas Stimm, Lois Weinberger oder Octavian
Trautmannsdorf.
Röhre
"Röhre" ist eine Themengruppe mit Arbeiten von Bruno Gironcoli, Walter Pichler und
Brigitte Kowanz. Peter Kogler und Heimo Zobernig haben dazu Arbeiten geschaffen,
die konkret auf eine Skulptur von Joannis Avramidis Bezug nehmen. "Buchstaben"
lautet ein Kapitel, das sich den plastischen Zeichen widmet (von Wander Bertonis
"imaginärem Alphabet" über die "Buchstabenprothesen" von Christian Ludwig Attersee
zu Heimo Zobernigs Holzplattenobjekt, das Raum greifend Signatur und Datierung
"HZ01" nachzeichnet).
(APA)