Wien - Internationale Pressestimmen zum Formel 1-Grand Prix von Österreich am Sonntag auf dem A1-Ring in Spielberg: Deutschland: BILD: "Schumi, hast du das wirklich nötig? Der Weltmeister wurde beim Großen Preis von Österreich zwar Zweiter hinter Silberpfeil-Pilot David Coulthard. Aber aus eigener Kraft hat Schumi das nicht geschafft. Denn: Ferrari hievte Schumi per Stallorder auf Platz 2. Sein Kollege Rubens Barrichello musste ihn in der letzten Runde vorbeiziehen lassen. Eine Taktik mit fadem Beigeschmack. Schumi führt durch die geschenkten Punkte in der WM-Wertung nun mit 42:38 Punkten vor Coulthard." Stuttgarter Zeitung: "David Coulthard kletterte auf seinen Vorderreifen, er streckte die Fäuste in den Himmel. Kein Zweifel, es ist sein Tag gewesen gestern beim Großen Preis von Österreich. Da strahlte er, der Schotte. Und in der Box angekommen, klatschten die Kollegen den Sieger trocken ab. Gut gemacht, zumindest die Nerven behalten. Sogar Michael Schumacher gehörte zu den ersten Gratulanten. Michael Schumacher bekam noch zwei Punkte von seinem Teamkollegen Rubens Barrichello geschenkt, der ihm nur wenige Meter vor dem Ziel den Vortritt ließ." Frankfurter Allgemeine: "Coulthard siegt für die Moral des Teams - Höhen und Tiefen bei McLaren-Mercedes in Spielberg - Heftige Kritik an Stallorder von Ferrari für Schumacher. Es war eine merkwürdige Stimmung auf dem Podium des A1-Rings, auf dem die Spitze der österreichischen Regierung angetreten war, um den Siegern des Großen Preises von Österreich ihre Pokale zu überreichen. Denn glücklich sah von den dreien, die da oben standen, keiner aus." Italien: "La Gazzetta dello Sport": "Duelle, Streitereien und Geschenke. Eine Siegerehrung voller Wut. Schumi greift nach dem Hass-Duell Montoya an, den er zurechtstutzen wollte. Montoya hatte Schuld, aber Schumacher hat den Zwischenfall mit seiner naiv-überheblichen Art provoziert. Ein zweifelnder und zerstörter Barrichello opfert sich. Coulthards Triumph macht die WM wieder völlig offen." "La Repubblica": "Schumacher in einem giftigen Rennen auf Platz zwei, weil Barrichello den Befehl bekam, ihn vorbei zu lassen. Schumacher ist der Marionettenspieler, Barrichello die Marionette. Vielleicht hat Schumacher Montoya so riskant überholt, weil der ihn in Brasilien vor der halben Welt lächerlich gemacht hatte. Ist es möglich, dass der Weltmeister im Ferrari früher oder später zum Sonntagsfahrer mutiert, der Trümmer und Karambolagen verursacht?" "Corriere dello Sport": "Mit diesem Schwindel hat sich Ferrari ein Eigentor geschossen. Schumi verpatzt den Start, wird vom Duell mit Montoya aufgehalten und dann wird ihm durch einen Befehl des Teams der zweite Platz geschenkt. Barrichello fühlt sich verraten. Wut, Enttäuschung und Traurigkeit bei Rubens." England: "Daily Mail": "Ferrari in Panik, weil Coulthards Triumph den Druck erhöht. Der Brite herrscht in Österreich und Schumacher braucht eine hilfreiche Hand." "Daily Express": "Coulthard räumt auf. Die Reinheit von David Coulthards Sieg war so erfrischend wie der Sauerstoff in den österreichischen Alpen." "The Times": "Coulthard stellt Ferrari vor ein Problem kurz vor der Ziellinie." "The Independent": "Cooler Coulthard lässt Titelrennen offen. Schotte setzt Schumacher unter Druck." "The Guardian": "Coulthards perfekte Boxenstopps gegen die Ferraris. Der Schotte fährt mit dem Selbstbewusstsein eines Mannes, der überzeugt ist, dass seine Zeit gekommen ist."