Interspot-Geschäftsführer Mag. Klingohr reagiert auf Schennachs Kritik der "Wahnsinnsgagen". "Die überwiegende Mehrzahl der österreichischen Kameramänner hat sich in den letzten Jahren als Gewerbebetriebe organisiert und stellt ihre Dienstleistungen als selbständige Unternehmer Filmproduzenten so auch dem ORF zur Verfügung", so der Geschäftsführer in einer Erklärung. Dieser branchenüblichen Vertragsgestaltung habe sich die Interspot Film bei der Beauftragung von Kameramanndienstleistungen für TXO bedient. Die beauftragten Unternehmen haben im Rahmen der abgeschlossenen Verträge Kameramänner zu stellen die sich auch bei der Erbringung ihrer Leistungen vertreten lassen können. "Gewerbeberechtigung überprüft" "Die Interspot Film hat in jedem Fall das Vorliegen der Gewerbeberechtigung überprüft. In den Verträgen verpflichten sich die beauftragten Unternehmen im übrigen zur korrekten Abfuhr von Steuern und Sozialversicherungsabgaben.", so Klingohr. Im übrigen habe die Interspot Film allen TXO-Kameramännern die Wahlmöglichkeit angeboten, sich auch anstellen zu lassen. Die Grünen kündigten an, die vorliegenden Dienstverträge der Gewerkschaft zu übermitteln und diese aufzufordern, rechtliche Schritte zu ergreifen. Neues Berufsbild Klingohr sieht im Berufsbild eines Kameramannes bei TXO als ein auf Grund der spezifischen Anforderungen eigenständig entwickeltes, da es zum Zeitpunkt der Beschreibung der Berufsbilder des Kollektivvertrag noch keine Reality-Formate gab. Am ehesten ist aber ihre Tätigkeit einem Kameramann im Verbund (Schwenker) zuzuordnen, da die Kameramänner bei TXO an den Regieplatz angebunden sind (ETAT berichtete). Auch kenne der Kollektivvertrag für Filmschaffende verschiedene Berufsbilder für Kameramänner und dementsprechend unterschiedliche Gagen. so gibt es neben dem hochbezahlten Spielfilm- und Dokumentarfilmkameramann auch den gagenmäßig geringer bewerteten, sog. Schwenker bzw. Kameramann im Verbund, der die Kamera nach Anweisung des Regisseurs bzw. Bildmeister (Kopfhöranlage) führt. Die Tagesgage für Kameramänner im Verbund beträgt lt. geltendem Kollektivvertrag 1754 Schilling, die Monatsgage 23.166 Schilling. Kein "Lohndumping" "Es kann also keinesfalls von einem "Lohndumping" gesprochen werden, wenn TXO-Kameramänner als Unternehmer Tagesgagen von 2.200 Schilling erhalten und bei durchschnittlich 50 Einsätzen in 10 Wochen auf Gesamthonorare von 110.000 Schilling kommen können", so der Geschäftsführer. Abgesehen davon seien alle TXO-Gagen, so auch die der Kameramänner, dem ORF in der Kalkulation offengelegt worden. Die Gagen bei der 2. Staffel entsprechen somit denen, die schon bei TXO 1 bezahlt wurden. (red)