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Hamburg - Für die Geldpolitik der EZB sind nach Darstellung des Präsidenten der Deutschen Bundesbank, Ernst Welteke, nicht die wirtschaftlichen Perspektiven einzelner Mitgliedsländer, sondern die der gesamten Euro-Zone entscheidend. "Bei den Entscheidungen des EZB-Rats spielen nationale oder regionale Aspekte keine Rolle, sie dürfen gar keine Rolle spielen", sagte Welteke am Montag in Hamburg laut im voraus veröffentlichtem Redetext. Es gehe dem Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) um die Perspektiven der gesamten Euro-Zone. Welteke betonte erneut die Unabhängigkeit des EZB-Rats. "Er nutzt die Unabhängigkeit, wie die letzten Wochen gezeigt haben, als er dem Druck einiger Finanzminister aus europäischen Nachbarländern standgehalten hat." Die für die Finanzmärkte überraschende EZB-Entscheidung vom vergangenen Donnerstag, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 4,50 Prozent zu senken, sei autonom und auf der Grundlage der Notenbank-Strategie gefällt worden, sagte Welteke. EZB-Präsident Wim Duisenberg hatte die Zinssenkung mit niedriegeren Inflationsgefahren in der Euro-Zone begründet, was vor allem das nach unten revidierte Geldmengenwachtum signalisiere. (APA/Reuters)