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Washington - Nach dem Bekanntwerden eines Versäumnisses der US-Bundespolizei FBI bei den Ermittlungen zum Oklahoma-Attentat hat ein verurteilter Mittäter die Wiederaufnahme seines Prozesses beantragt. Der 1998 als Mittäter zu lebenslanger Haft verurteilte Terry Nichols habe sich für den Gang vor den Obersten Gerichtshof der USA entschieden, teilte sein Anwalt Michael Tigar am Samstag in Washington mit. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem den Anwälten Zugang zu rund 3.100 Seiten Beweisdokumenten gewährt worden sei, die das FBI bisher nach eigenen Angaben versehentlich unter Verschluss gehalten hatte. Tigar fügte hinzu, die Dokumente enthielten bisher nicht bekannte Informationen über das Attentat. Nachdem die Verfahrenspanne bekannt geworden war, hatte das US-Justizministerium am Freitag die Verschiebung der Hinrichtung des zum Tode veruteilten Haupttäters Timothy McVeigh auf den 11. Juni verfügt. Nichols war wegen "Konspiration zur Anwendung einer Massenvernichtungswaffe" für seine Beteiligung an dem Attentat zu lebenslanger Haft ohne Möglichkeit auf vorzeitige Entlassung verurteilt worden. Bei dem bisher schwersten terroristischen Anschlag in den USA waren am 19. April 1995 durch die Explosion einer Autobombe vor einem Bundesgebäude in Oklahoma City 168 Menschen getötet worden. (APA)