Graz/Wien - Fix ist: Am kommenden Sonntag jagen im steirischen Spielberg wieder die Formel-1-Boliden über den A1-Ring. Nicht fix ist: Ob sie auch nach dem Auslaufen des jetzigen Vertrags mit Bernie Ecclestone im Jahr 2002 dort weiter ihre Runden drehen werden. Fix ist: Die Steirer wollen Subventionen von 150 Millionen Schilling (10,9 Millionen Euro) vom Bund haben, um den britischen Grand-Prix-Zampano auch künftig bei der Stange zu halten. Weitere 65 Millionen Schilling wollen die Steirer für die Ecclestone-Firmen als Aufpreis auf den alten Vertrag aus Landesmitteln aufbringen. Schon vor fünf Jahren hat die grüne Mark 400 Millionen in den Grand-Prix-Zirkus gebuttert. Ab hier wird's schwierig, Fixes und Nichtfixes zu unterscheiden. Während der steirische ÖVP-Sportlandesrat Gerhard Hirschmann noch am Freitag dem S TANDARD gegenüber versicherte, die Steiermark besitze Zusagen des Finanzministeriums für 150 Mio. Schilling Bundesunterstützung, will ein Sprecher von Finanzminister Karl Heinz Grasser (FP) nichts davon wissen: "Dass es Zusagen gibt, können wir nicht bestätigen." Eine Verlängerung des Grand Prix sei für Österreich aber "sehr, sehr wichtig". Als Finanzminister profitiert Grasser nachweislich vom internationalen Publikumsandrang, und dank seines früheren Jobs als Pressesprecher des Autozulieferkonzerns Magna kann der Sohn eines Autohändlers wohl auch persönlich Fachwissen einbringen. Hirschmann stellt sich vor, die Budgetmittel über die Bundesanteile am Grazer Flughafen zu lukrieren. Nur Zuschauen Von der Vizekanzlerin und Sportministerin Susanne Riess-Passer (FP) können sich die Steirer jedenfalls kein Geld erwarten, präzisierte man im Bundeskanzleramt. Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (VP) war keine Stellungnahme zu entringen, obwohl die Steirer auf ein altes und später widerrufenes Versprechen von Exbundeskanzler Franz Vranitzky (SP) pochen. Grasser und Riess-Passer werden den Muttertag jedenfalls in Spielberg verbringen und mit Hirschmann zusammen Gelegenheit haben, mit den britischen Grand-Prix-Organisatoren zu verhandeln. (Walter Müller, Lydia Ninz, DER STANDARD, Printausgabe 12.5.2001)