In der Exekutive sorgen die jüngsten Personalpläne von Innenminister Ernst Strasser für Verwunderung. Strasser soll nämlich eine recht unkonventionelle Nachbesetzung für den scheidenden Leiter der Bundespolizeidirektion Salzburg, Karl Schweiger , ins Auge gefasst haben. Dem als Magistratsdirektor nach Wels wechselnden Schweiger soll erstmals mit Michaela Pfeifenberger eine Frau folgen. Sie ist zurzeit für öffentliche Sicherheit im Kabinett Strassers zuständig. Dass mit der promovierten Juristin eine Frau in den "Männerklub" der Polizeichefs einsteigt, stört die Beamten weniger als mangelnder "Stallgeruch": Pfeifenberger hat bis jetzt keine Exekutivprüfung.

Im Zuge des strukturellen Umbaus der Polizeidirektion Schwechat, bei der das Aufgabengebiet der Sondereinheit "Kranich" neu definiert werden soll, wird dem Vernehmen nach auch der Schwechater Polizeichef Alfred Schnabl abgelöst. Schnabl soll Stadthauptmann in Wien werden. Als sein Nachfolger wird Reinhart Steinert, zurzeit Leiter der Gruppe Bundespolizei im Innenministerium, gehandelt.

Immer deutlicher wird hinter der Hand die Kritik an Strassers interner Besetzungspolitik formuliert. So sei der im September vergangenen Jahres pensionierte Leiter der Zentralsektion im Ministerium, Werner Hampel, bereits tags darauf von Theo Tanner ersetzt worden - ohne die üblichen Fristen und Bewerbungsrituale abzuwarten. Als zumindest "unüblich" wurde die Nachbesetzung des Leiters der Sektion IV, Wolf Szymanski, bezeichnet. Dem hochqalifizierten Legistikexperten sei in der Person des jetzigen Sektionsleiters Otto Prantl ein Jurist gefolgt, der nach einem Studium im zweiten Bildungsweg erst zwei Jahre Berufserfahrung als Jurist aufzuweisen hat. (DerStandard,Print-Ausgabe,12.5.2001,kob)