Wien - Investitionen von rund 40 Mill. S (knapp 3 Mill. Euro) will das Biotech-Start-Up-Unternehmen Optime Therapeutics AG allein in der Anfangsphase an ihrem neuen Standort Wien vornehmen. "Davon fließen 85 bis 90 Prozent in die Forschung", den größten Teil machten die Labor-Ersteinrichtungen aus, sagte der Managing Director (CEO) der Optime AG, Roman Haas bei einer Pressekonferenz am Freitag in Wien. Weitere Investitionen seien geplant. Die Optime AG ist Tochter der Optime Therapeutics, Inc. in Kalifornien, die sich vor allem mit der Neuformulierung bereits zugelassener Pharma-Spezialitäten bzw. Wirkstoffe befasst. Geforscht wird vor allem in Richtung topischer Anwendung pharmazeutischer Spezialitäten. Die österreichische Tochter spezialisiert sich auf den Forschungsbereich, Ziel ist die Entwicklung und spätere Vermarktung sogenannter "nicht-viraler Vektoren für die Anwendung im Rahmen der Gentherapie". Haas stellte den Vergleich mit einem hochentwickelten Logistikunternehmen an. "Das Gen an sich ist wertlos, wir könnten Patentinhabern wie Roche, Pfizer oder Novartis erst die Anwendung ermöglichen", sagte Haas. Günstige Lage in Zentraleuropa Die Ansiedlung im Vienna Bio Center im 3. Wiener Gemeindebezirk (Rennweg 95 b) erfolge nicht zuletzt wegen der Anreize der Stadt Wien, die "sehr hoch" gewesen seien. Laut Finanzstadtrat Sepp Rieder stelle Wien derzeit in erster Linie Infrastruktur und verbundene Vergünstigungen bereit. Eine genauere Bezifferung sei unter anderem wegen des geplanten etappenweisen Ausbaus nicht möglich. Rieder sprach von einer "zweiten Chance" für Wien, nachdem sich zahreiche Unternehmen dieser Art etwa in München angesiedelt hätten. Haas hob bei der Wahl des Standortes auch die günstige Lage Wiens in Zentraleuropa, das gute Ausbildungsniveau der Mitarbeiter sowie das "positive politische Klima mit einem klaren Bekenntnis zur Förderung und Unterstützung der Biotechnologie" und die Bemühungen Wiens hervor. In München wäre man Biotech-Unternehmen "Nummer 324" gewesen, hier zähle man zu den ersten. Das Engagement ist grundsätzlich längerfristig geplant. Bis zu 10 Personen Die seit kurzem operative Optime-Tochter in Wien beschäftigt derzeit fünf Mitarbeiter. Im Forschungszentrum sollen bis Jahresende rund 10 Personen arbeiten, in vier Jahren könnten es bereits mehr als 50 sein. Seitens der Mutter bestehe eine offene Finanzierungsgarantie. Zum Erreichen der kumulativen Gewinnzone rechnet Haas mit "mindestens vier Jahren". Abhängig vom Erfolg könnte in einigen Jahren auch eine Produktion in Wien errichtet werden, sagte Haas. Noch vor dem Sommer sollen sich Investoren über eine atypische stille Beteiligung an Optime beteiligen können, als Ausstiegsoption sei ein Börsegang in einigen Jahren denkbar. Dafür in Frage kommen die US-Wachstumsbörse Nasdaq sowie ein europäischer Marktplatz einschließlich Wien. (APA)