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Belgrad - Das Rote Kreuz in Jugoslawien und Serbien hat nach Belgrader Medienberichten beträchtliche Geldsummen veruntreut. Belgrader Medien berichteten unter Berufung auf die schweizerische Zeitschrift "Facts", die Beratungsfirma "Ernst und Jang" habe festgestellt, dass bei zwei jugoslawischen Hilfsorganisationen zwischen Jänner 1999 und Mai 2000 etwa 4,7 Mill. Dollar (5,31 Mill. Euro/73,1 Mill. S) "verschwunden" seien. Der Prüfbericht sei der EU-Kommission zugestellt worden. Das Amt der Kommission für humanitäre Hilfe (ECHO) hat den Medienberichten zufolge die Auszahlung von geplanten 2,2 Millionen Mark (1,125 Mill. Euro/15,5 Mill. S) an die zwei Hilfsorganisationen gestoppt. Die größten Irregularitäten wurden bei der Berechnung von Pauschalen für die Zustellung von Hilfslieferungen festgestellt. Pro Tonne waren von den zwei Hilfsorganisationen dafür 85 Dollar in Rechnung gestellt worden. Die Finanzexperten der Beratungsfirma sollen auch festgestellt haben, dass beim Roten Kreuz in Belgrad übertreiben hohe Rechnungen an internationale Hilfsorganisationen für Personalkosten und Leihgebühren für Lkws ausgestellt worden waren. Unter dem Regime von Jugoslawiens Ex-Präsident Slobodan Milosevic waren internationale Hilfsorganisationen völlig auf die Mitarbeit des Roten Kreuz in Serbien und Jugoslawien angewiesen, die für die Verteilung und Zustellung von Hilfslieferungen zuständig waren. (APA)