Mensch
Lungenkrebs durch Passivrauchen
EU will Schutz am Arbeitsplatz
Berlin - Der Schutz für Nichtraucher am Arbeitsplatz soll EU
-weit verbessert werden. Schätzungen zufolge sterben in ganz Europa
durch Passivrauchen jährlich 2.000 Menschen vorzeitig an Lungenkrebs,
weitere 20.000 erleiden tödliche Herzkrankheiten, sagte am
Donnerstag in Berlin der EU-Kommissar für Gesundheit, David Byrne,
auf einer Europäischen Konferenz für rauchfreie Arbeitsplätze. Byrne,
die Deutsche Krebsgesellschaft, das Europäische Netzwerk für
Rauchvermeidung ENSP und die Weltgesundheitsorganisation WHO setzten
sich auf der Konferenz dafür ein, EU-weit das Rauchen am Arbeitsplatz
einzudämmen.
Die rund 200 Teilnehmer forderten die Unternehmen auf, mit
entsprechenden Betriebsvereinbarungen in Zukunft jedem Berufstätigen
einen Anspruch auf einen tabakfreien Arbeitsplatz zu gewähren. "Diese
Menschen haben ein Recht auf eine sichere und gesunde
Arbeitsumgebung", meinte ENSP-Präsidentin Trudy Prins (Niederlande),
"dieses Recht sollte in einer Gesetzgebung enthalten sein."
Ausstieg unterstützen
"Rauchfreie Arbeitsplätze sind ein wirksames Mittel, um einem
verfrühten Tod und Krankheit unter der Arbeitsbevölkerung
vorzubeugen", ergänzte Peter Drings, Generalsekretär der Deutschen
Krebsgesellschaft. Einschränkungen am Arbeitsplatz könnten den
gesamten Tabakkonsum um zehn Prozent senken und bei vielen den
Ausstieg aus dem Rauchen unterstützen.
Tabakgenuss sei die bedeutendste vermeidbare Quelle von Krankheit
und vorzeitiger Sterblichkeit, hob der Regionaldirektor Europa der
Weltgesundheitsorganisation WHO, Marc Danzon, hervor. In den EU-
Staaten sterben jährlich rund 1,2 Millionen Menschen vorzeitig an den
Folgen des Rauchens.
(APA)