Wien - ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch hat am Donnerstag die Regierung aufgefordert, für den Semperit-Reifenwerk im niederösterreichischen Traiskirchen aktiv zu werden. Die Verantwortlichen aus Wirtschaft und Politik sollten das "gleiche Engagement" an den Tag legen, wie die damalige Regierung Franz Vranitzky, die - so Verzetnitsch - "damals das Semperit-Werk Traiskirchen retten und damit die Arbeitsplätze sichern konnte". Die prekäre Situation rund um den Standort dürfe nicht für "politische Grabenkämpfe verwendet werden", gefragt seien vielmehr "gemeinsame Lösungen" zu Gunsten der Beschäftigten und ihrer Familien, erklärte Verzetnitsch. Der ÖGB und die zuständigen Fachgewerkschaften stünden jedenfalls "voll auf der Seite der Beschäftigten und sind jederzeit bereit, an gemeinsamen Lösungen mitzuarbeiten". Beschäftigungsgipfel Zuvor hatte der niederösterrichische Landesrat Bürgermeister von Traiskirchen, Fritz Knotzer (S), einen Beschäftigungsgipfel gefordert. Darin eingebunden sein sollen die Wirtschafts- und Arbeiterkammer, das AMS, der ÖGB sowie die Landes- und Bundesregierung. 900 Arbeitsplätze betroffen Nach den jüngst bekannt gewordenen neuerlichen Stillegungen der Produktion und Auslagerungen, verbunden mit einem drohenden Abbau von Personal, von dem bis zu 900 MitarbeiterInnen betroffen sein könnten, müssten sich nun alle Institutionen in die Rettungsbemühungen einschalten. Nachdem Ende April in Traiskirchen der Abbau von 350 Jobs in der Produktion für Lkw-Reifen bekannt wurde, wird auch eine starke Verringerung der derzeit auf rund 2 Mill. Stück veranschlagten Pkw-Reifenproduktion befürchtet. (APA,red)