Bonn - Um das durch Rinderwahn und Maul- und Klauenseuche (MKS) erschütterte Vertrauen der Verbraucher wieder zu gewinnen, plant die Centrale Marketinggesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) eine Änderung der bisherigen Güte- und Prüfsiegel für Rindfleisch. Dies kündigte der neue CMA-Geschäftsführer, Jörn Johann Dwehus, am Mittwoch in Bonn an. Bisher gibt es das CMA-Gütezeichen, das Prüfsiegel und ein spezielles Zeichen für Öko-Produkte. In Zukunft solle es nur noch ein einziges Prüfzeichen im konventionellen Bereich geben sowie ein weiteres für Öko-Produkte, sagte Dwehus. Die neuen Prüfsiegel sollen noch in diesem Jahr eingeführt werden. Dwehus hofft, dass bis Mitte des Jahres das Siegel für Öko-Produkte stehen wird. Die Kosten für das Siegel tragen die Bauern mit ihren Abgaben für die CMA. Genehmigen muss das Prüfsiegel das Amt für Verbraucherschutz und damit letztlich Verbraucherschutzministerin Renate Künast. Die Bauern müssen den Angaben zufolge seit der Wiedervereinigung jährlich rund 160 Mill. DM (81,8 Mill. Euro/1,13 Mrd. S) für die CMA aufbringen. Dwehus sagte, dass bei den neuen Prüfsiegeln die Kosten für die Kontrolle nicht ausufern dürften. Würde nur jeder Betrieb einmal im Jahr aufgesucht, seien schnell mehrere Millionen Mark weg. Der CMA-Geschäftsführer setzt daher auf Schlachthöfe, die feste Beziehungen zu ihren Lieferanten unterhalten und diese auch dokumentieren können. So soll eine möglichst flächendeckende Kennzeichnung des Rohstoffes und der daraus gewonnenen Lebensmittel erreicht werden. Österreich In Österreich hat die Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing Mitte März bereits angekündigt, die Richtlinien für das AMA-Gütesiegel zu verschärfen und so bei den Konsumenten wieder mehr Vertrauen in heimische Produkte zu schaffen. Künftig werden Futtermittelbestimmungen sowie Tierhaltungs- und Tierschutzbestimmungen in den Kriterienkatalog aufgenommen. Die Kontrolle am Bauernhof darf künftig nicht mehr vom Betreuungstierarzt durchgeführt werden und muss in eine unabhängige Qualitätskontrollstelle ausgelagert werden. Dauerhafte Prophylaxen und Therapien zur Leistungsförderung lehnt die AMA in Zukunft ab. (APA/AP)