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London - Klimaschwankungen im Südpolargebiet bedrohen französischen Forschern zufolge das Leben der Kaiserpinguine. Allein in einer Kolonie an der Antarktisküste südlich von Australien habe sich die Zahl der Tiere in den vergangen 50 Jahren halbiert. Besonders schnell geschrumpft sei die Populationen in Jahren mit warmen Wassertemperaturen an der Meeresoberfläche und großer Eisschmelze, berichten Christophe Barbraud und Henri Weimerskirch vom Centre dÔtudes Biologiques de Chizé in Villiers en Bois. "Unsere Untersuchungen haben ergeben, dass Kaiser-Pinguine besonders empfindlich auf solche Umweltveränderungen reagieren", schreiben die Forscher in der neuesten Ausgabe des britischen Wissenschaftsmagazins "Nature" . Barbraud und Weimerskirch konnten bei ihrem Datenmaterial auf einer der längsten Beobachtungsreihen zurückgreifen, die es in der Antarktis gibt. Sie wurde im Zeitraum zwischen 1952 und 2000 an einer Kolonie von Kaiser-Pinguinen an der französischen Antarktis-Station Dumont dUrville gewonnen. Danach hat besonders in den späten siebziger Jahren die Bedeckung des antarktischen Ozeans mit Packeis beträchtlich abgenommen. Im Winter war damals die Nordkante des Eises um bis zu 250 Kilometer nach Süden verschoben. Die Zahl der Brutpaare reduzierte sich in dieser Zeit den Forschern zufolge von rund 6.000 auf zeitweise unter 3.000. Die Ursache sei wahrscheinlich Nahrungsmangel: Kaiser-Pinguine leben von Krill, Fischen und Tintenfischen. Die beobachtete klimabedingte Erwärmung des Wassers habe zu einem Rückgang dieser Beutetiere in der Nähe der Brutkolonie geführt. So sei beispielsweise daraufhin der Krill abgewandert, der sich gern im und unter dem Packeis aufhält. (APA/dpa)