Quebec/San Diego - Pflaster als Verhütungsmittel wirken laut einer Studie, durchgeführt in 45 Kliniken in den USA und Kanada, effektiver gegen eine ungewollte Schwangerschaft als orale Kontrazeptiva. Pflaster besitzen die gleiche hormonelle Wirkung wie die Pille und werden nächstes Jahr in Großbritannien eingeführt, wie BBC berichtet. Für die Studie verglichen die Forscher des Centre Medical des Halle de Ste-Foy in Quebec und des Medical Center for Women's Clinical Research im kalifornischen San Diego beide Verhütungsmethoden bei 1.417 gesunden Frauen. Wirkten Pflaster und Pille in der Verhütung zwar ähnlich, vergaßen Frauen, die ein Pflaster verwendeten, dieses weniger oft als die Pille. Forscher begründen dies durch die Nebenerscheinungen wie Brust- und Menstruationsschmerzen, die durch das Pflaster häufiger auftraten. Keinen Unterschied gab es in der Schwangerschaftsrate. Im Pflaster sind 20 Mikrogramm Östrogen und 150 Mikrogramm Norelgestromin enthalten. Es wird drei Wochen lang, einen Tag in der Woche aufgeklebt und kann laut Forscher auch beim Schwimmen getragen werden. Die Studienautoren raten allerdings davon ab, dieses eine Woche hindurch aufzukleben. "Nächstes Jahr werden weitere ähnliche Verhütungsmethoden auf den Markt kommen", erklärte der Direktor der britischen Familienplanungs-Organisation Toni Belfield. Das Pflaster sei eine gute Alternative zu oralen Kontrazeptiva, da es nur geringe Anwendungsfehler berge, so Belfield. (pte)