Wien - Eine von der UNO ins Leben gerufene Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, einen international anerkannten Standard für Programmiersprachen zu schaffen, die es auch Unternehmen aus verschiedenen Branchen erlaubt, miteinander zu kommunizieren. "ebXML ermöglicht eine nahtlose Abwicklung des E-Business", sagte Projektleiter Klaus-Dieter Naujok auf einer Pressekonferenz am Dienstag zum Abschluss einer Konferenz in Wien, wo das Ergebnis erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Anstatt isolierte Lösungen für einzelne Industriezweige oder Unternehmen zu schaffen, war es das Ziel dieses Projektes, den sicheren und weltweiten Datenaustausch via Internet für Geschäftsprozesse aller Art zu ermöglichen. ebXML, eine Anwendung der "Extensible Markup Language" (XML), die sich im Internet immer stärker durchsetzt, ist unabhängig von jeder Plattform anzuwenden. Für die Umsetzung ist geplant, die Spezifikationen in einem ebXML-Repositor abzulegen. Interessierte Unternehmen können sich registrieren lassen und die Geschäftsprozesse entsprechend der ebXML-Spezifikationen abbilden. Speziell Klein- und Mittelbetriebe kämpfen mit enormen Einstiegsschwierigkeiten, da die bis dato verwendete EDI-basierende (Electronic Data Interchange) Infrastruktur erhebliche Kosten und Implementierungsprobleme ver- ursache, erklärt Rudolf Lichtmannegger von der Wirtschaftskammer den Ausgangspunkt des im November 1999 ins Leben gerufenen Projektes. Im Verlauf der letzten eineinhalb Jahre waren Vertreter aus Industrie und Handel sowie Softwarehersteller eingeladen, gemeinsam an den notwendigen Rahmenbedingungen zu arbeiten. "Wir haben die Spezifikationen anhand realer Beispiele aus der Praxis getestet", so Naujok weiter. (buz, DER STANDARD, Printausgabe 9.5.2001)