Europa
Ex-Sowjetsoldat will Hitlers Leiche 1970 verbrannt haben
Asche angeblich im Wind zerstreut - 64-Jähriger will Tatort nicht verraten
Moskau - Ein früherer Offizier der Roten Armee behauptet, er habe vor 31 Jahren die Überreste der Leiche von Adolf Hitler
verbrannt und die Asche in alle Winde verstreut. Der pensionierte Oberstleutnant Wladimir Gumenjuk berichtete am Dienstag russischen
Medien, wie er die sterblichen Überreste von Hitler, seiner Geliebten Eva Braun und dem Ehepaar Goebbels angeblich 1970 vernichtet habe.
Den genauen Ort des Geschehens wolle er jedoch nicht verraten, damit dort keine Pilgerstätte für Neo-Nazis entstehe. Ähnliche Angaben
über die angebliche Verbrennung von Hitlers Leiche hatte ein Vertreter des russischen Geheimdienstes FSB bereits vor einem Jahr gemacht.
Nach den Worten des 64-jährigen Gumenjuk gehörte er seinerzeit einer in Magdeburg stationierten Spezialeinheit der Sowjetarmee an, die
für die Bewachung der verkohlten Leichen der Nazi-Größen zuständig war. Diese sollen in vier Munitionskisten versteckt gewesen sein, die
bei mindestens zwei Garnisonswechseln der Einheit in Ostdeutschland jedesmal aus- und am neuen Standort wieder vergraben worden seien.
Im März 1970 schlug nach Gumenjuks Darstellung der damalige Chef des Geheimdienstes KGB, Juri Andropow, Staatschef Leonid
Breschnjew vor, wegen bevorstehender Bauarbeiten in der Nähe des Verstecks die Leichen ein für alle Mal zu vernichten. In der Nacht zum
5. April will Gumenjuk die Kisten mit den Leichen gemeinsam mit zwei Kameraden auf Befehl seiner Vorgesetzten in einer Geheimaktion im
Sichtschutz eines Zeltes ausgegraben und auf einen Geländewagen verladen haben. Am frühen Morgen seien sie dann aus der Garnison
abgefahren, demonstrativ mit Angelruten ausgerüstet, um einen Ausflug vorzutäuschen. An einer zuvor verabredeten Stelle am Ufer eines
Flusses wurden die Leichenkisten laut Gumenjuk abgeladen, mit Benzin übergossen und an einer von der Straße nicht einsehbaren Stelle
verbrannt worden.
Der 64-Jährige will die Asche dann in einen Rucksack gefüllt haben, den er am Dienstag im Fernsehsender NTW als Beweisstück
präsentierte. Die Brandstelle wurde mit Erde bedeckt. Die drei Kameraden seien dann auf einen Hügel marschiert. Dort habe er die Asche in
den Wind verstreut: "Nur ein Moment, und es war vorbei. Der Wind nahm die Asche in einer kleinen braunen Wolke mit und nach ein paar
Sekunden war nichts mehr übrig", berichtete Gumenjuk der Zeitung "Obschtschaja Gaseta". Der 64-Jährige ist nach eigenen Worten der
einzige Überlebende des damals mit der heiklen Aufgabe betreuten dreiköpfigen Kommandos. Das Geheimnis über den genauen Ort des
Geschehens will er mit ins Grab nehmen: "Die Welt ist voller Neo-Nazis. Sie würden dort hinpilgern und womöglich noch ein Denkmal
errichten".
Bereits vor einem Jahr hatte der FSB-Chefarchivar Jakow Pogoni bei einer Ausstellungseröffnung berichtet, die sterblichen Überreste von
Hitler, Eva Braun und den Goebbels seien 1970 verbrannt worden. Die Leichen waren Pogoni zufolge im Februar 1946 heimlich im Hof eines
Magdeburger Hauses vergraben worden, wo sowjetische Soldaten untergebracht waren. Hitlers Todesumstände und der Verbleib seiner
Leiche sind seit Jahrzehnten Gegenstand von Spekulationen und Legenden. (APA)