Wiener Festwochen
"Forum der Avantgarde"
Neuer Wiener Kulturstadtrat will bewährten Weg fortsetzen
Wien - Der neue Wiener Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) wird in Sachen
Wiener Festwochen den eingeschlagenen, bewährten Weg weiter beschreiten. Das
Festival soll auch in Zukunft ein "Forum der Avantgarde" bleiben. Auch die
Zusammenarbeit mit den Theatern der Bundeshauptstadt wird fortgesetzt, wie
Mailath-Pokorny am Dienstag bei einer Pressekonferenz von Wiens Bürgermeister
Michael Häupl (S) versicherte. Wichtig sei in Zukunft auch der Blick in Richtung Osten,
so betonte er. Am Freitag beginnen die 50. Wiener Festwochen mit der schon
traditionellen Eröffnungsfeier am Wiener Rathausplatz.
Das "runde" Jubiläum und den Umstand, dass es die letzten Festwochen unter einem
Dreierdirektorium sind, nahm der neue Kulturstadtrat zum Anlass, kurz auf die
erfolgreiche Geschichte des Festivals einzugehen: "Wir haben in 50 Jahren 25
Millionen Besucher bei über 27.000 Veranstaltungen gezählt." Aufgetreten seien nicht
nur internationale Spitzenkünstler, sondern auch - "in hoher Qualität" - Vertreter der
heimischen Kunstszene.
Identität erarbeiten
In Zukunft solle noch stärker als bisher an einer "eigenen Identität" der Festwochen
gearbeitet werden, betonte Mailath-Pokorny. Ein wichtiger Themenbereich soll
verstärkt im Programm auftauchen, und zwar die europäische Entwicklung und
Erweiterung Europas. Mailath-Pokorny kündigte einen "Dialog mit Mittel- und
Osteuropa" an. Grundsätzlich sei der beschrittene Weg der "Entpolitisierung" des
Festivals richtig, sagte der Wiener Kulturstadtrat. Das bedeute aber nicht, dass man
die politische Verantwortung weggebe, fügte Mailath-Pokorny hinzu.
Der Auftakt zu den Festwochen 2001 am kommenden Freitag wird wieder ein "Fest für
die Wiener" werden, wie Festwochen-Geschäftsführer Wolfgang Wais versicherte. Bei
der Eröffnung werden unter der musikalischen Leitung von Georges Pretre die Wiener
Symphoniker und der Arnold Schoenberg Chor zu hören sein. Als Solisten sind Silvana
Dussmann, Roberto Sacca und Bo Skovhus sowie Otto Schenk angekündigt. Auf dem
Programm stehen Werke unter anderem von Beethoven, Mozart und Rossini.
Beim Abschluss des Eröffnungsfestes wird diesmal nicht nur die Festbeleuchtung
des Rathauses zu bestaunen sein. Der runde "Geburtstages" des Festivals wird auch
mit einem Riesenfeuerwerk gefeiert. (APA)