Wien - "Ich bin sehr stolz auf diesen Spielplan, mit dem wir sicher das am breitesten gefächerte Programm vorlegen, das die Volksoper in den letzten Jahrzehnten anbieten konnte." Mit dieser Einleitung eröffnete Dominique Mentha, der Intendant der Volksoper Wien, heute, Dienstag, Vormittag, ein Pressegespräch, bei dem er den Jahresspielplan seines Hauses für die Saison 2001/2002 vorstellte. Eine Weiterführung der erfolgreichen Tanztheaterprojekte, zeitgenössisches Musiktheater sowie die ersten Premieren des der europäischen Operette gewidmeten Jahresprojektes 2002 standen dabei im Mittelpunkt. Gastspiel in Basel Die ersten Vorstellungen der nächsten Saison finden, so Mentha, nicht in Wien, sondern in der Schweiz statt: Mit "Schwanensee remixed" gastiert die Volksoper beim Tanzfestival in Basel. "Wir haben die österreichische Tanzszene völlig verändert", meinte der Intendant, "denn erstmals gibt es ein großes Haus, das wirklich ein zeitgenössisches Tanzrepertoire pflegt." Neu hinzukommen werden in der nächsten Saison die Produktionen "Nodding Dog", die erste große Arbeit der Brüder Michael und Volkmar Klien in Österreich, die sich bei dieser Uraufführung mit dem Phänomen der Digitalisierung beschäftigen (Premiere: 20.12.), sowie ein neues Tanzstück von Liz King und Catherine Guerin, "Hyde and Jekyll", das am 8.6.2002 zur Uraufführung kommt. "Die Anzahl der Tanz-Vorstellungen steigert sich von Spielzeit zu Spielzeit", freute sich der Intendant. Musical Die erste Premiere gilt jedoch einem Musical: Am 20.10. bringt Regisseur, Bühnenbildner und Lichtdesigner Philippe Arlaud Bernsteins "West Side Story" heraus. Die nach internationalen Castings besetzte Produktion, bei der auf Marcel Prawys Textfassung zurückgriffen wird und - wie auch die internationalen Operetten im weiteren Saisonverlauf - die Dialoge auf Deutsch gesprochen, die Lieder aber in Originalsprache gesungen werden, gastiert im November im Festspielhaus Baden-Baden. Die musikalische Leitung hat Thomas Hengelbrock. Musikdirektor Hengelbrock wird auch den Auftakt zum Jahresprojekt 2002 "Europäische Operetten" dirigieren: Mit Millöckers "Der Bettelstudent" (Premiere: 9.2.2002), nach Mentha, der selbst inszeniert, "eine seltsame Mischung aus Politik, Liebeswerben und verletzter Männlichkeit", wird das "europaweit einzigartige Projekt", mit dem die Operette erneuert und als europäischer Begriff verankert werden soll, gestartet. Mit der spanischen Zarzuela "Die Generalin" von Amadeo Vives, inszeniert von Zarzuela-Spezialist Emilio Sagi, dirigiert von Alfred Eschwe (Premiere: 23.3.2002), und der britischen Comic Opera "Die Piraten von Penzance" des Duos Gilbert & Sullivan (Regie: Matthias Schönfeldt, Musikalische Leitung: William Boughton, Bühne: Bert Neumann) am 4.5.2002 wird das Operetten-Jahr fortgesetzt und soll in der Saison 2002/2003 mit "Si" von Pietro Mascagni und Emmerich Kalmans "Gräfin Mariza" abgeschlossen werden. (APA)