Kairo - Die Besuche von Papst Johannes Paul II. in der Omayyaden-Mosche von Damaskus und in der von Israel zerstörten Stadt Kuneitra auf den Golan-Höhen werden von der arabischen Presse größtenteils positiv kommentiert. Der Papst habe während seines Aufenthalts in Syrien trotz seiner Gebrechlichkeit eine ganz klare Position vertreten und sich durch nichts beirren lassen, schrieb die überregionale arabische Tageszeitung "Al Hayat" am Dienstag. So habe er nicht auf Aufforderungen aus Israel reagiert, den syrischen Präsidenten Bashar el Assad wegen angeblich rassistischer Äußerungen zu kritisieren. "Denn der Papst hat im gleichen Moment im zerstörten Kuneitra die Folgen des Rassismus gesehen", kommentierte die zeitung. Angriff bei Papstbesuch Israel habe bewusst den Tag des Papstbesuches in der Omayyaden-Moschee gewählt, um das christliche palästinensische Dorf Beit Jala im Westjordanland anzugreifen, meint das Blatt. Der Papst hatte die anhaltende Besetzung der Palästinensergebiete kritisiert. Die regierungsnahe ägyptische Tageszeitung "Al Ahram" schilderte unterdessen die Begeisterung, mit der Johannes Paul II. in Syrien aufgenommen wurde. Ihr einziger Kritikpunkt: "Der ganze Papst-Besuch in Kuneitra dauerte nur 35 Minuten". (APA/dpa)