Taiwanesischer Oppositionschef in die Volksrepublik China gereist
Kuomintang-Chef Siew will Vorschläge für gemeinsame Handelszone präsentieren
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Taipeh - Der taiwanesische Oppositionsführer Ex-Ministerpräsident Vincent Siew ist am Dienstag mit Zustimmung
seiner Regierung zu einem Besuch in die Volksrepublik China gereist. Siew, Vorsitzender der Nationalpartei (Kuomintang), der über das
Sonderverwaltungsgebiet Macao (Macau) nach Peking reist, will auf dem chinesischen Festland seine Vorschläge für eine gemeinsamen
Handelszone um die Straße von Formosa vortragen, wie taiwanesische Medien meldeten. Es gehe ihm um einen "stabilen Mechanismus" für
den Ausbau der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, sagte er kurz vor seinem Abflug.
Der Politiker wird von einer Delegation aus 15 Geschäftsleuten begleitet. Die Presse in Taipeh berichtete, Siew werde während seines
Besuches bis 16. Mai mit offiziellen Vertretern in Peking, Shanghai, Shenzhen und Dongguan zusammentreffen.
Siew war von September 1997 bis Mai 2000 Regierungschef unter dem damaligen Staatspräsidenten Lee Teng-hui. In Taiwan herrschte die
Kuomintang bis zum Vorjahr, als Chen Shui-bian von der Demokratischen Fortschrittspartei (DPP) die Präsidentenwahl gewann. Die
Kuomintang verfügt aber weiter über die Mehrheit im Parlament.
Nach ihrer Niederlage im Bürgerkrieg gegen die Kommunisten war die Kuomintang-Führung 1949 vom Festland vertrieben worden. Die
Partei des chinesischen Republik-Gründers Sun Yat-sen (Sun Zhongshan) hatte 1926 unter General Tschiang Kai-schek (Jiang Jieshi) ganz
China unter ihre Kontrolle gebracht. 1947 spaltete sich unter Sun Yat-sens Witwe Song Qingling die "Revolutionäre Kuomintang" ab, die ein
Bündnis mit den Kommunisten einging und heute noch als eine von acht kleinen Satellitenparteien in der Volksrepublik weiter besteht. (APA/Reuters)
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