Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" berichtete am Montag von der Entlassung des syrischen Journalisten Nizar Nayyuf nach neun Jahren aus der Haft. Nach Auskunft seiner Familie sei Nayyuf am Sonntag Abend aus der Haft entlassen worden. Er war 1992 verhaftet und zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er ein Papier der Menschenrechtsorganisation "Komitee zur Verteidigung der Demokratischen Freiheiten" veröffentlicht hatte, in dem Menschenrechtsverletzungen während der Wahlen 1991 verurteilt wurden. Reporter ohne Grenzen zeichnete ihn 1998 mit ihrem Menschenrechtspreis aus. Polizisten hätten Nayyuf in sein Haus in der Küstenstadt Latakia gebracht, heißt es in einer Aussendung von Reporter ohne Grenzen. Er sei unter Hausarrest gestellt worden und stehe unter permanenter Bewachung. Aus Protest gegen diese Maßnahmen setze Nayyuf seinen Hungerstreik fort, den er am 24. April 2001 begonnen hatte. Der Journalist sei sehr geschwächt, sein Gesundheitszustand Besorgnis erregend. Während seiner Inhaftierung habe man Nayyuf eine adäquate medizinische Versorgung verweigert, zudem leide er unter den Folgen schwerer Misshandlungen und sei nach Folter teilweise gelähmt. Reporter ohne Grenzen weist darauf hin, dass ein weiterer Journalist noch immer inhaftiert ist und verlangt die Freilassung von 'Abdel Isma'il. Der Mitarbeiter der libanesischen Tageszeitung Al Raia ist seit 1996 inhaftiert und befindet sich im Gefängnis von Seydnaya. Er war wegen Mitgliedschaft in der verbotenen demokratischen Baas-Partei zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. (APA)